Konflikt um Samoa
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Der Konflikt um Samoa ereignete sich um 1899 zwischen den Großmächten Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten. Samoa war ein wichtiger Stützpunkt auf dem Seeweg nach China und wurde von allen dreien beansprucht.
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[Bearbeiten] Vorgeschichte
Um 1830 lässt sich der Engländer John Williams von der Londoner Missionsgesellschaft auf den Samoa-Inseln nieder und bekehrt die gesamte Bevölkerung zum Christentum.
Zwischen 1839 und 1861 werden im Königreich Samoa amerikanische, britische und deutsche Konsulate eröffnet. Im Handel mit Samoa lag zunächst das hamburgische Haus Godeffroy vorne. Allerdings versuchten alle drei Großmächte (Three Powers) die höchste Machtposition auf der Insel zu erlangen.
Die ersten deutschen Kokosplantagen gab es auf der süßwasserreichen und fruchtbaren Pazifik-Insel ab 1865. Für ihren Anbau importierten die Großmächte chinesische und melanesische Arbeitskräfte.
1878/79 hatten die USA, Deutschland und Großbritannien Handelsverträge mit dem Königreich geschlossen und versuchten wenige Jahre später um ihrem bevorzugten Kandidaten Malietoa Talavou zur Krone zu verhelfen. Verschiedene Stammeshäuptlinge kämpften seit Jahrezehnten um die Herrschaft über das Archipel. Währenddessen erhielten die USA den Hafen Pago Pago auf Tutuila (Ost-Samoa) und das Deutsche Reich einen Hafen bei Apia auf Upolu (West-Samoa).
1884 besetzen deutsche Marinesoldaten Apia und es kommt zu einem Vertrag zwischen Deutschland und König Malietoa, indem es zu einem größeren deutschen Einfluss auf Samoa kommen soll. Ein Jahr später kommt es zu einem Konflikt mit England, als Deutsche ihre Flagge auf dem Munizipalgebiet vor Apia hissen.
[Bearbeiten] Samoa-Akte
Nachdem ein Hurrikan 1889 die Kriegsschiffe von Großbritannien, Deutschland und den USA vor den Samoa-Inseln zerstörte, wurden die langjährigen Machtkämpfe durch die Samoa-Akte von Berlin beigelegt. Es entsteht ein formal unabhängiges Königreich unter einer gemeinsamen Verwaltung der Three Powers.
1887-1889 und 1893/94 kam es erneut zu bürgerkriegsähnlichen Konflikten.
[Bearbeiten] Aufteilung
Mit dem Tod des Königs Malietoa Laupepa (des ersten und einzigen Königs) im Jahre 1898 flammte der Konflikt um Samoa neu auf. Wieder gab es mehr als zwei Thronanwärter und es kam wieder zum Kampf und zur Konfrontation der drei "Schutzmächte". Die anglo-amerikanischen Mächte unterstützten als Gegner der Deutschen den Sohn des kürzlich Verstorbenen. Die Deutschen holten dessen Rivalen aus dem Exil von den Marschall-Inseln und setzten ihn als „ihren“ König Mataafa in Samoa ein. Britische und amerikanische Schiffe beschossen im März 1899 die Hauptstadt Apia, da sich abzeichnete, dass Mataafa sich als Nachfolger durchsetzen würde.
1899 einigte man sich schließlich auf die Abschaffung der Monarchie und die Zweiteilung der Inselgruppe zwischen Deutschland und Amerika. Großbritannien verzichtete im Samoa-Vertrag auf alle Rechte auf Samoa, wurde aber durch andere pazifische Inseln, wie Tonga oder Teile der Salomonen, entschädigt.
Im Jahr 1900 wurden die Inseln östlich des 171. Grad amerikanisch (künftig Amerikanisch Samoa). West-Samoa (hauptsächlich die Inseln Sawaii und Upolu) wurde zum deutschen Schutzgebiet "Samoa" (künftig West-Samoa).
[Bearbeiten] Links
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