Kreuze in Karelien
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Der Antikriegsroman Kreuze in Karelien (finnischer Originaltitel: Tuntematon sotilas, 1954), vom Verlag Volk und Welt 1971 auch unter dem Originaltitel Der unbekannte Soldat veröffentlicht, ist das bekannteste Werk des finnischen Schriftstellers Väinö Linnas. Die deutsche Erstauflage wurde 1955 vom Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht. Es hat sich bis 1990 etwa eine halbe Million mal in Finnland verkauft, das heißt jeder 10. Finne kaufte dieses Buch. Somit ist es das meistverkaufte finnische Belletristik-Werk. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, zweimal verfilmt und als Theaterstück insziniert.
[Bearbeiten] Inhalt
Der Roman ist eine realistische und humorvolle Kritik an der Offiziersklasse in Finnland und betrachtet dabei die runebergsche Kriegsheldtraditiion sehr kritisch, in der sich Linna selbst auch sah. Er handelt vom Fortsetzungskrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion 1941-1944 und ist aus der Perspektive der einfachen finnischen Soldaten erzählt. Durch seinen Realismus und seine Härte zerstört es den Mythos des edlen Krieges, da die einfachen finnischen Soldaten meist eine derbe Sprache benutzen und auch Fehlentscheidungen der Offiziere dargestellt werden. Aus diesen Grund wurde die erste Version zensiert, die ungekürzte Version erschien erst 2000 unter dem Titel Sotaromaani (Kriegsroman). Der Roman beruht zum Teil auf Linnas eigenen Erfahrungen, ist aber zumeist fiktional. Besonders wird seine Beschreibung der Psychologie der Figuren hervorgehoben.