Kunsthaus Graz
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Das Kunsthaus Graz wurde im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2003 errichtet und gilt seither als neues architektonisches Wahrzeichen der Stadt Graz. Sein Ausstellungsprogramm spezialisiert sich auf zeitgenössische Kunst der letzten vier Jahrzehnte.
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[Bearbeiten] Architektur
In seiner außergewöhnlichen Form unterscheidet es sich radikal von herkömmlichen Ausstellungskontexten, die von der traditionellen Idee des White Cube bestimmt sind. Dem Architektenteam gelang es, innovative Formensprache wirkungsvoll mit dem historischen Ambiente der Murvorstadt zu verbinden. So hebt sich das gigantische Bauwerk – von seinen Schöpfern Peter Cook und Colin Fournier liebevoll „Friendly Alien“ genannt – in Form und Material bewusst von der barocken Dachlandschaft mit ihren roten Ziegeldächern ab und integriert dennoch die Fassade des 1847 erbauten Eisernen Hauses.
[Bearbeiten] Konzept
Architektur, Design, Neue Medien, Internetkunst, Film, Fotografie. Kunst in all ihren Erscheinungsformen unter einem Dach vereint. Das Kunsthaus Graz ist als Institution für die Ausrichtung internationaler Ausstellungen multidisziplinärer, moderner und zeitgenössischer Kunst von den 1960er Jahren bis zur Gegenwart entwickelt worden. Es sammelt nicht, richtet keine Dauerausstellungen ein, verfügt über keine Dauerdepots und keine Forschungseinrichtungen. Es dient ausschließlich der Präsentation und Vermittlung zeitgenössischer künstlerischer Produktion. Mit dem Kunsthaus Graz ist die Verwirklichung eines innovativen Konzepts gelungen, das als Ausstellungsraum vielfältige Möglichkeiten bietet und die hohen museologischen Anforderungen des zeitgenössischen Ausstellungsbetriebs erfüllt.
[Bearbeiten] BIX Fassade
Die BIX Fassade des Kunsthaus Graz stellt eine einzigartige Fusion aus Architektur und Medientechnologie dar und basiert auf einem Konzept der Berliner Architekten realities:united. BIX – der Name setzt sich aus den Wörtern „Big“ und „Pixel“ zusammen – hinterzieht die Acrylglashaut der Ostseite des Gebäudes in Richtung Mur und Innenstadt und stellt einen überdimensionalen urbanen Bildschirm dar, der als Instrument für künstlerische Produktionen dient. Nicht nur programmatische Inhalte – BIX-Projekte begleiten verschiedene Ausstellungen des Kunsthaus Graz – werden in den öffentlichen Raum transportiert, auch die unmittelbare Umgebung wird definiert und geprägt. Darüber hinaus bietet die „kommunizierende Außenhaut“ auch eine mögliche Arbeitsplattform für Kunstprojekte, die den Dialog zwischen Medien und Raum thematisieren. Auf 900 m² Außenhaut sind 930 handelsübliche ringförmige 40-Watt-Leuchtstoffröhren eingebaut, mit denen sich stufenlos Lichtwerte zwischen 0% und 100% ansteuern lassen. Jeder Lichtring fungiert als Pixel, der von einem zentralen Rechner bedient werden kann. Auf diese Weise lassen sich grob gerasterte Zeichen, Texte und Filmsequenzen entwickeln, die weit in den urbanen Raum strahlen und somit die Blaue Blase des Kunsthaus Graz zu einem Bildschirm von immenser Größe machen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kunsthaus Graz
- About the geometry of the Kunsthaus Graz
- BIX Medienfassade
- Artikel des Bundesdenkmalamts (BDA) zum Bau des Kunsthauses (2003)
Koordinaten: 47° 4' 16" N, 15° 26' 4" O