Kuppelprodukt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter einer Kuppelproduktion versteht man die gemeinsame bzw. simultane Herstellung mehrerer Produkte bei einem betrieblichem Prozess (z. B. eine chemische Reaktion).
[Bearbeiten] Wortstamm
Das Wort leitet sich von den mittelhochdeutschen Verben kuppeln, koppeln = "an die Leine legen, verbinden" ab. Man findet daher auch die Begriffe Koppelprodukt und Koppelproduktion anstelle Kuppelprodukt und Kuppelproduktion für diesen Sachverhalt.
[Bearbeiten] Wesensmerkmale der Kuppelproduktion
Es wird unterschieden zwischen
- der starren Kuppelproduktion und
- der lenkbaren Kuppelproduktion.
Bei der starren Kuppelproduktion treten die Produkte in einem festen Mengenverhältnis zueinander auf (also stöchiometrisch). Im zweiten Fall sind durch Variationen der Prozessparameter (z. B. in Raffinerien) unterschiedliche Mengenrelationen möglich.
In der Regel ist ein Produkt das Hauptprodukt, das oder die anderen sind Nebenprodukte. Zur betriebswirtschaftlichen Kalkulation von Kuppelprodukten wird die Restwertmethode benutzt.
Kuppelprodukte können betriebswirtschaftlich sowohl Kosten also auch Erlöse bedeuten. So können in einem chem. Unternehmen Kuppelprodukte aufgrund der Entsorgungsverantwortung bzw. des Umweltschutzes Kosten verursachen. Andersherum kann z. B. Wärme, die aufgrund des Produktionsprozesses entsteht, für das Warmwassersystem eines Unternehmens genutzt werden.
[Bearbeiten] Beispiele
Klassische Beispiele für Kuppelproduktionen sind:
- Chloralkalielektrolyse mit den Kuppelprodukten Chlor, Natronlauge und Wasserstoff: