Kurt Blome
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Prof. Dr. med Kurt Blome war stellvertretender NS-Reichsärzteführer und wurde beim Nürnberger Ärzteprozess freigesprochen. Blome war ein "überzeugter Nationalsozialist und Anhänger Adolf Hitlers" (Blome).
Seine medizinischen Arbeitsgebiete waren: Krebsforschung und Biologische Waffen-Forschung. Der Freispruch beim Nürnberger Ärzteprozess soll im Zusammenhang mit der Übermittlung der Forschungsergebnisse zu B-Waffen an die USA stehen. Zwei Monate nach dem Nürnberger Ärzteprozess wird Blome in Camp David über die B-Waffenforschung befragt. 1951 ist er Mitarbeiter des U.S. Army Chemical Corps, wo an B- und C-Waffen (Chemische Waffen) geforscht wird (Siehe Projekt Paperclip und MKULTRA).
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[Bearbeiten] Persönliches
- 1921 Promotion über das Verhalten von Bakterien unter elektrischem Strom
- 1931 Eintritt in die NSDAP
- 1942 Vorsitz des reorganisierten Reichsforschungsrates
- altgedienter SA-Kämpfer
In Geißler (siehe Literatur) sind mehrere Hinweise (von NS- und amerik. Medizinern) enthalten, dass Blome in Bezug auf B-Waffen nur ein alter PG ohne Fachkompetenz sei, dessen Arbeit sich in administrativen Dingen erschöpfe.
Von Blome wurden folgende Projekte koordiniert:
- "Nesselstedt" (Blome)
- "Entwicklung eines Flugzeugstreugerätes für streufähige Insektizide und Fungizide" (von Borstell)
- "Bekämpfung des Kartoffelkäfers" (Dr. M. Schwartz)
- "Einfluß der bakteriellen Stoffwechselprodukte "
- "Entwicklung eines rohstoffarmen Versandbehälters für Bakterienkulturen" Prof. E. Gildemeister
- "Ackerbauschädlinge (Dr. Seel)
- Kälteversuche (Dr. Rascher)
- "Röntgen-Frühdiagnose bei Magenkrebs" (Prof. Hohlfelder)
[Bearbeiten] Blome vor 1945: B-Waffen-Forscher und KZ-Arzt
Bei der Besetzung Frankreichs 1940 fiel auch ein französisches Biowaffeninstituts in Vert-le-Petit, das offensive B-Waffen Forschung betrieben hatte, in deutsche Hand. Dieser Umstand regte offensive B-Waffen Forschungen auf deutscher Seite an, die bis zu diesem Zeitpunkt unterblieben waren. 1942 ordnete Adolf Hitler die Einstellung von offensiver B-Waffen Forschung und verstärkte Anstrengungen zum defensiven B-Waffen-Schutz an. Die Forscher machten aber auf dem einmal eingeschlagenen offensiven Weg (mit Deckung Himmlers) weiter, indem sie ihre Forschung zur Schutzforschung erklärten. Argument: Die Behandlung der Abwehrmöglichkeiten setze auch die Kenntnis der Wege voraus, die ein vom Bazillenkrieg aktiv Gebrauch machender Feind mit Erfolg einschlagen könne und werde. Dies bedeutete aber, dass die B-Waffen-Schutzforschung automatisch offensives Wissen lieferte, unabhängig davon, ob dies beabsichtigt war oder nicht. Hitler setzte Blome offiziell zum Koordinator des Reichsforschungsrates für Krebsforschung ein, was mit dem Geheimauftrag verbunden war, auch die "forschungsmäßige Bearbeitung der die B-Mittel betreffenden Fragen" zu koordinieren. Zeitgleich wurde in Posen-Nesselstedt ein "Zentralinstitut für Krebsforschung" unter Leitung von Blome gegründet.
Blome hatte Menschenversuche mit Bakterien und Viren durchgeführt und mit Pesterregern an Menschen experimentiert.
[Bearbeiten] Werke
- "Krebsforschung und Krebsbekämpfung". Ziel und Weg. Die Gesundheitsführung Nr. 11 (1940) S. 406-412
- Arzt im Kampf : Erlebnisse und Gedanken. - Leipzig : Barth, 1942
[Bearbeiten] Literatur
Erhard Geißler: Biologische Waffen - nicht in Hitlers Arsenalen. Biologische und Toxin-Kampfmittel in Deutschland 1915-1945. Münster 1998 (umfangreiche sehr gute Dokumentation zu B-Waffen, die einiges zu Blome und Kliewe zu bieten hat).
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Blome, Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | Stellvertretende NS-Reichsärzteführer |