LAG Nr. 87 und 88
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LAG Nr. 87 und 88 DRG Baureihe 98.18 |
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Anzahl | 2 |
Nummerierung | DRG: 98 1801 - 98 1802 |
Hersteller | Krauss-Maffei |
Indienststellung | 1937 |
Ausmusterung | 1960 |
Bauart | 1'D1' h2t |
mittlere Achslast | 11,7 Mp 114,7 kN |
Länge über Puffer | 11.600 mm |
Ø Treibrad | 1.100 mm |
Ø Laufrad vorn | 850 mm |
Ø Laufrad hinten | 850 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 70 km/h |
Kesseldruck | 137,3 kN/cm² |
Kolbenhub | 508 mm |
Zylinderdurchmesser | 460 mm |
Rostfläche | 1,69 m² |
Verdampfungsheizfläche | 66,11 m² |
Überhitzerfläche | 32,60 m² |
Leistung | 470 PSi |
Lokreibungslast | 453,1 kN |
Lokdienstlast | 596,2 kN |
Bremsbauart | Druckluftbremse |
Die Lokomotiven mit den Bahnnummern 87 und 88 waren Heissdampflokomotiven der Localbahn AG (LAG). Es waren die beiden letzten Maschinen, die die LAG in ihrer Geschichte erwarb, denn kurz nach der Lieferung im Jahr 1937 wurde die Gesellschaft verstaatlicht. Die Lokomotiven entsprachen in ihrer Konstruktion weitgehend der Lokomotive TAG 7, die 1936 von Krauss-Maffei für die Tegernseebahn AG (TAG) entwickelt worden war. Die TAG 7 (und ihre beiden Schwestermaschinen) gelten als die letzten - und bei Freunden: als die besten und schönsten - Lokalbahnlokomotiven, die in Bayern je konstruiert und gebaut wurden. Anders als die beiden LAG-Maschinen blieb die TAG 7 als Betriebsreserve der Tegernseebahn und später als Museumslokomotive bis heute erhalten. Sie wird vom Bayerischen Localbahnverein gepflegt und regelmäßig für Museumsfahrten rund um München eingesetzt.
Die TAG 7 und ihre Schwestermaschinen stehen am Ende einer Entwicklungsreihe von den ersten dreiachsigen Lokalbahnmaschinen Ende des 19. Jahrhunderts über die Bayerische GtL 4/4 (DRG Baureihe 98.8-9 und 98.16) und die Bayerischen GtL 4/5 (98.10 und 98.11). Die Verwandtschaft zwischen den Typen ist auch rein äußerlich deutlich sichtbar. In alter bayrischer Schreibweise wären die TAG/LAG-Maschinen wohl eine GtL 4/6 gewesen: Anders als bei der GtL 4/5 wurde wurde der ursprüngliche Entwurf der GtL4/4 um zwei Laufachsen ergänzt, die jeweils in einem Krauss-Helmholtz-Lenkgestell angeordnet wurden. Der Kuppelraddurchmesser war von 1006 auf 1100 mm vergrößert worden. So ergaben sich in beide Richtungen sehr gute Laufeigenschaften, und die Höchstgeschwindigkeit konnte auf 70 km/h gesteigert werden. Die drei Lokomotiven waren die größten und leistungsfähigsten Lokalbahnlokomotiven, die je in Deutschland eingesetzt wurden.
Zunächst waren die beiden LAG-Maschinen in Füssen stationiert. Beide Loks gingen als Baureihe 98.18 in den Besitz der Deutschen Reichsbahn über und wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von der Deutschen Bundesbahn übernommen. Sie waren bis 1960 im Einsatz, zuletzt in Kempten.