Leuchtstab
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Ein Leuchtstab (auch Knicklicht genannt) ist ein rein chemisches Leuchtmittel. Er besteht aus einem durchsichtigen Kunststoffbehälter, in dem sich in getrennten Kammern zwei Flüssigkeiten befinden. Der Kunststoffbehälter ist mit einer Lösung unterschiedlicher Chemikalien gefüllt, wobei die Zusammensetzung dieser Flüssigkeit abhängig ist von der gewünschten Leuchtdauer und -farbe. Im Inneren schwimmt eine geschlossene Glasröhre, die mit einer 30%igen Wasserstoffperoxid-Lösung gefüllt ist. Durch Knicken wird diese innere Glasröhre zerstört, wodurch die Wasserstoffperoxid-Lösung freigesetzt wird und mittels einer chemischen Reaktion (Chemolumineszenz) mit der restlichen Flüssigkeit den Leuchtstab zum Leuchten bringt.
Leuchtstäbe leuchten stets monochrom, wobei die Farben rot, gelb, orange, grün, violett und blau verfügbar sind. Die Stabform ist dabei nicht zwingend. Es gibt sie auch als Ringe oder in anderen, aus einem Stab herstellbaren Formen.
Im Folgenden ein Beispiel für chemische Leuchtmittel, wie sie bei den Produkten der Firma Cyalume eingesetzt werden:
- Lösung A: 21 mg Bis(2,4-dinitrophenyl)oxalat (CAS 16536-30-4) in 50 ml Dimethylphtalat (CAS 131-11-3)
- Lösung B: 19 mg 9,10-Bis(phenylethynyl)anthracen (CAS 10075-85-1) in 50 ml Dimethylphtalat
Der Leuchtstab wird mit 25 ml Lösung A und mit 5 ml Lösung B gefüllt, die innere Glasröhre enthält 2 ml Wasserstoffperoxid-Lösung.
Im Labor kann man diese Reaktion stark beschleunigen, indem man noch Natriumhydroxid hinzufügt. Die Reaktion läuft dann in Sekunden, statt Stunden ab. Aus naheliegenden Gründen ist diese Anwendung für Leuchtstäbe jedoch nicht praktikabel.
Die Leuchtdauer von Leuchtstäben beträgt ca. 6 Stunden bis einige Tage. Auch ein verbrauchter Leuchtstab fluoresziert unter ultraviolettem Licht ("Schwarzlicht").
[Bearbeiten] Einsatzgebiete
Leuchtstäbe dienen als leicht transportierbare Notbeleuchtung, zur Markierung oder auch einfach als Partygag. Als Partygag werden Knicklichter oftmals im Mund, ähnlich wie ein Bonbon, getragen und bewegt. Aufgrund der giftigen chemischen Substanzen ist hiervon allerdings abzuraten. Häufig werden Knicklichter auch im Bereich des Fischfangs eingesetzt, um auch bei Dunkelheit den Schwimmer oder die Spitze der Angelrute beobachten zu können. Weitere Einsatzgebiete sind der Militär- und Sicherheitsbereich. Es gibt auch Golfbälle, die mit einem kleinen Knicklicht ausgestattet werden können, um auch bei Dunkelheit spielen zu können.
Kleine Leuchtstäbe können im Innern von mit Helium gefüllten durchsichtigen Luftballons untergebracht werden, wobei Ballone mit ein bis zwei Leuchtstäben im Innern noch problemlos flugfähig sind und einen sehr effektvollen Nachtstart einer Ballonpost erlauben.
Ebenso sind Leuchtstäbe auf dem Markt, die Strahlung im infraroten Bereich abgeben, welche mit dem menschlichen Auge nicht wahrnehmbar ist. Mit dem Einsatz eines Nachtsichtgerätes kann ein solcher Leuchtstab im Dunkeln gesehen werden.