Likert-Skala
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Die Likert-Skala (nach Rensis Likert) in der empirischen Sozialforschung ist ein Skalierungsverfahren zur Messung von persönlichen Einstellungen, die mittels Items abgefragt werden.
Die methodische Überlegung ist folgende: Man interessiert sich für die Einstellung der Versuchsperson, ein bestimmtes Objekt betreffend. Alle dazugehörigen Items werden als strikt positive oder negative Aussagen formuliert. Der Likert-Skala liegt die Überlegung zu Grunde, dass die Versuchsperson die Aussage eines Items um so mehr ablehnt, je weiter ihre Einstellung von der Formulierung des Items abweicht. In der Gesamtheit werden dann die Antworten auf den Grad der Einstellung abgebildet. Man erhofft sich durch diese Vorgehensweise eine methodisch haltbare Messung der Einstellung.
In der konkreten Ausführung eines Fragebogens bilden die Antwortmöglichkeiten für ein Item den Grad der Zustimmung der befragten Person. Die möglichen Antworten sind in der Likertskala aufsteigend angeordnet. Es ist eine gerade Zahl der Antwortmöglichkeiten ebenso gebräuchlich wie eine ungerade Zahl. Letztere wird verwendet, wenn eine mittlere Ausprägung (neutral bzw. "weder-noch") sinnvoll ist. Gerade Zahlen zwingen zur Entscheidung nach einer Seite (was häufig angewendet wird, wenn solche Neutral-Antworten vermieden werden sollen und eine Entscheidung "erzwungen" werden soll). Den Antworten, die als ordinal- bzw. rangskaliert zu betrachten sind, werden natürliche Zahlen zugeordnet.
Beispiel:
Angenommen es soll die Einstellungen zu Off-Road-Autos gemessen werden
Item 1: Off- Road Autos fahren nur Angeber.
stimme ganz entschieden zu | stimme zu | neutral | stimme nicht zu | stimme ganz und gar nicht zu |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Item 2: Frauen fühlen sich in Off- Road Autos besser geschützt.
stimme ganz entschieden zu | stimme zu | stimme nicht zu | stimme ganz und gar nicht zu |
1 | 2 | 3 | 4 |
Eine Aussage und die auf der Antwortskala gewählte Zahl stellen somit einen Indikator (Item) für die Einstellung dar. Ziel ist es, eine konsistente und trennscharfe Finalskala bzw. Itembatterie zu bilden, mit der ein möglichst valides (gültiges) Ergebnis zur untersuchten Fragestellung erzielt werden kann.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Jürgen Rost: Lehrbuch Testtheorie Testkonstruktion. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle, 1996
- Naresh K. Malhotra: Marketing Research. New Jersey 1999