Listo-Film
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Listo Film ist eine Wiener Filmgesellschaft. Sie wurde 1919 als Filmproduktionsgesellschaft gegründet, stellte die Produktion jedoch in der Nachkriegszeit ein und widmet sich seither der Nachbearbeitung sowie dem Kopieren von Filmen. Als Spezialist in der digitalen Nachbearbeitung, 3D-Animation und bei Spezialeffekten konnte sich die ehemalige Produktionsgesellschaft ein neues Standbein schaffen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
1919 bezog die Produktionsgesellschaft ein 1893 errichtetes Fabriksgebäude in der [[1]] 132 und richtete dort im zweiten Stock eine Film- und Kopieranstalt ein. Das Dachgeschoss wurde bis 1922[1] zu einem Filmatelier mit transparenter Glas-Eisen-Konstruktion umgebaut. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde von 1997 bis 1999 saniert und dient heute als Büro- und Wohngebäude. Die Listo Film hat dort nach wie vor ihren Geschäftssitz.[2]
In den 1920er-Jahren zählte die Gesellschaft zu den führenden Filmproduzenten Österreichs und zu den wenigen, die über eigene Filmateliers verfügten.[3] So wurden etwa die Pan-Film-Produktionen Orlacs Hände (1924) und Der Rosenkavalier (1926) in den Listo-Ateliers gedreht.[4]
In der Nachkriegszeit gab das Unternehmen die Filmproduktion auf, blieb jedoch als Filmkopierwerk und Nachbearbeiter von Filmen weiterhin tätig. Lange Zeit verfügte die Listo-Film über das einzige Filmkopierwerk Wiens.[5]
[Bearbeiten] Tätigkeit
Als Spezialist in der Postproduktion und Nachbearbeitung ist das Unternehmen unter anderem in den Bereichen Filmdigitalisierung, Filmkopierung, digitale Nachbearbeitung, Spezial- und Digitaleffekte, 3D-Grafiken und Animation tätig. Auch IMAX-Filme werden hergestellt.
[Bearbeiten] Filmographie
Eine Auswahl von Filmen der Listo-Filmproduktionsgesellschaft (von vielen Filmen ist nicht mehr als der Titel bekannt):
- 1919: Sie konnten zusammen nicht kommen (Regie: Ludwig M. Zwingenburg; Koproduktion mit Burg-Film)
- 1921: Die Geheimnisse einer Großstadt
- 1921: Bob Merkers letztes Abenteuer
- 1921: Autogramm Lilli
- 1923: Ost und West (Regie: Sidney M. Goldin, Ivan Abramson; Koproduktion mit Picon-Film, New York)
- 1924: Aus dem fernen Osten
- 1926: Seff auf dem Wege zu Kraft und Schönheit (Werbefilm für die Wiener Molkerei mit dem Komikerduo Cocl & Seff)
- 1928: Die weiße Sonate (Regie: Louis Seemann)
- 1929: Sensation im Diamantenklub
- 1929: Hingabe (Regie: Guido Brignone; Koproduktion mit Messtro-Film, Berlin)
- 1948: Saxa Loquuntur
- 1953: Die Todesarena (Regie: Kurt Meisel; Koproduktion mit Bristol-Film Heinz Wolff, München)
- 1953: Die grosse Schuld
- 1953: Das letzte Aufgebot
- 1953: Der Bauernrebell (Regie: Alfred Lehner)
- 1955: Keine Sorge Franzl (Regie: Georg Tressler)
In der Postproduktion:
- 2005: Schläfer (D, Regie: Benjamin Heisenberg)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Film, www.aeiou.at, Österreichisches Kulturinformationssystem
- ↑ Veröffentlichung des Bundesdenkmalamtes, Seite 4
- ↑ Walter Fritz: Im Kino erlebe ich die Welt: 100 Jahre Kino und Film in Österreich. Verlag Christian Brandstätter, Wien 1997
- ↑ www.stummfilm.at – Filmproduktionen mit Beteiligung der Listo Film
- ↑ Die Zukunft des österreichischen Films ist weiblich..., Interviews von Wien-Kultur mit Wiener Filmregisseurinnen und Drehbuchautorinnen.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.listo.at – Homepage des Unternehmens
- www.filmportal.de – Filmografie des Unternehmens