Literaturkarte
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Literaturkarten oder Literaturlandkarten bzw. Literaturatlanten sind kartographische Darstellungen von literarischen Räumen. Bei einer solchen thematischen Karte kann es sich um Karten realer Schauplätze der Literatur oder um fiktive topographische Karten literarischen Geschehens handeln, aber auch um Mindmaps oder auch um selbstorganisierende Karten von Literaturbegriffen, die eher die Einstellungen der Benutzer zu den literarischen Stoffen kartieren.
Die thematischen Literaturkarten stehen in der Tradition der synoptischen Lehrkarten zur "geographischen" Darstellung von Terminologien und utopischen Karten u.a. des Schlaraffenlandes oder der Republik der Liebe im Schlaraffenland zur Zeit der Aufklärung (siehe auch: Utopie, Utopische Literatur).
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[Bearbeiten] Topographische Literaturkarten
Das klassische Beispiel der fiktiven Literaturkarte sind die Lagepläne der imgaginären Schaupläte der Weltliteratur von Alberto Manguel und Gianni Guadalupi, die unter dem Titel The Dictionary of Imaginary Places zuerst 1980 mit Karten und Lageplänen von James Cook erschienen. Einige Literaturwerke gründen auf derartigen fiktiven Karten, so Umberto Ecos Der Name der Rose, J. R. R. Tolkiens auf der Karte der Mittelerde aufgebaute Trilogie Herr der Ringe oder Die Gelehrtenrepublik von Arno Schmidt.
Der 1993 erschienene Atlante del romanzo europeo 1800-1990 von Franco Moretti dagegen kartiert die Topographie realer Landschaften und Städte, die Handlungsorte der Literatur sind. Seit 2004 ist der Atlas für Handlungsreisen.de online, der die Informationen über Literatur und ihre Orte nach dem User Generated Content-Prinzip von den Leserinnen und Leser generiert.
Literarische Führer wie der Literarische Führer durch die Bundesrepublik Deutschland von Fred und Gabi Oberhauser (1974) enthalten Karten zur Darstellung der berücksichtigten Städte und Gemeinden. Das als Literarischer Führer Berlin 1998 selbständig erschiene Berlin-Kapitel enthält eine Geschehenskarte zu Emil und die Detektive von Erich Kästner.[1]
[Bearbeiten] Mindmaps der Literatur
Mindmaps sind allgemein Synopsen in der Form von konzeptionellen Kartierungen, die sich dazu eignen, genetische Verzweigungen nach dem Baumschema darzustellen.
[Bearbeiten] Weblink
[Bearbeiten] Selbstorganisierende Karten
Mit selbstorganisierenden Karten wie die Literaturkarte von GNOD (The Global Network of Dreams) lassen sich Vorlieben und Bewertungen von Lesern kartieren, die dadurch sowohl die Literatur begrifflich strukturieren wie auch Empfehlungen zur Lektüre generieren.
[Bearbeiten] Weblink
- http://www.literaturlandkarte.de
- http://airesources.blogspot.com/2005/11/artificial-intelligence-resources.html AI Ressources
[Bearbeiten] Verzeichnis literarischer und fiktiver Karten
[Bearbeiten] Weblink
- History Hidden, Revealed or Imagined
- Der Online-Atlas für Literatur zeigt Handlungsorte der Literatur weltweit
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Fred Oberhauser - Nicole Henneberg: Literarischer Führer Berlin. Frankfurt und Leipzig 1998. ISBN 3458338772