Lorca
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Lorca ist eine spanische Stadt in der Region Murcia.
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[Bearbeiten] Lage
Die Stadt liegt auf einer Anhöhe am Fluss Guadalentin zwischen Murcia und Almería. Mit Murcia ist Lorca durch eine Bahnstrecke und eine Straße verbunden, Almería ist nur über Strasse zu erreichen. Westlich von Lorca erhebt sich die Sierra del Calico als Teil der Betischen Kordillere. Zur Mittelmeerküste am Golfo de Mazarrón im Osten sind es rund 30 km. Die Gemeindefläche von Lorca umfasst 1.676 km², damit ist es flächenmäßig eine der größten Gemeinden Spaniens. Die Einwohnerzahl beträgt 84.245 (2004).
[Bearbeiten] Geschichte
In prähistorischer Zeit war die Gegend Siedlungsgebiet von Iberern der bronzezeitlichen El-Argar-Kultur. In römischer Zeit trug die Siedlung den Namen Eliocroca; sie kam dann unter westgotische Herrschaft, gehörte nach dem Maurensturm bis 756 zum Reich Todmir und kam dann unter die Herrschaft der Araber, die die Stadt Lurka nannten. Die heutige Altstadt mit ihren verwinkelten Gasse stammt in weiten Teilen aus der Maurenzeit. Im Rahmen der Reconquista stießen die Kastilier nach Murcia vor und eroberten dabei im Jahre 1224 auch Lorca. Der Ort blieb aber wegen seiner Grenzlage zum Sultanat Granada noch lange umkämpft, wovon u.a. der nach Alfons X. benannte torre alfonsina als bedeutende Wehranlage der Stadt bis heute Zeugnis ablegt.
Im 18. Jh. entstanden eine Reihe barocker Kirchen in der Stadt, deren Neubauviertel mit ihrer quadratischen Anlage einen Gegensatz zur engen Altstadt bilden. Im April 1802 kam es zu einem Dammbruch am 1775-1785 angelegten Speichersee Pantano de Puentes, der das Stadtviertel Barrio de San Cristobal verwüstete; über 600 Menschen kamen ums Leben. Einige Jahre später rückten napoleonische Truppen ein, die 1812 wieder vertrieben werden konnten. Die Industrialisierung brachte den Anschluss an die Eisenbahn, ohne den Kleinstadtcharakter von Lorca wesentlich zu verändern.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die mittelalterliche Festung, die einen Archäologiepark Archäologiepark beherbergt und derzeit -unter starker Kritik - in ein staatliches Hotel (Parador nacional) umgewandelt wird. Bei archäologischen Grabungen wurden nahe der Festung Überreste einer jüdischen Synagoge und des alten Ghettos gefunden.
Von den zahlreichen Kirchen sind vor allem die Kirchen Santa Maria, San Juan, San Francisco, San Pedro, San Mateo und die Iglesia del Carmen zu nennen; sehenswert ist auch das Kloster San Clemente am westlichen Stadtrand.
[Bearbeiten] Feste
Lorca ist ein Zentrum der Semana Santa, einer religiösen Prozession, die seit dem 19. Jh. alljährlich in der Karwoche begangen wird und die typisch für die Region ist. In Lorca sind dabei Teilnehmer zu beobachten, die als Kleopatra, Nero, der Teufel oder biblische Figuren verkleidet auftreten.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die Wirtschaft wird bis heute von der Landwirtschaft dominiert; seit den 1960er Jahren ist dabei ein deutlicher Aufschwung zu verzeichnen. Lorca ist traditionell ein Zentrum der Schweinezuchtbetriebe, deren Abfälle zunehmend ein ökologisches Problem darstellen.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Aus Lorca stammen:
- Eliodoro Puche, Schriftsteller
- Narciso Yepes, Gitarrist
- Joaquín Arderíus
- Rafael Maroto, General im Unabhängigkeitskrieg und in den Karlistenkriegen
Koordinaten: 37° 41' N, 1° 42' W