Los Ríos
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Flagge | ||
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Lage in Ecuador | ||
Basisdaten | ||
Hauptstadt | Babahoyo | |
Bevölkerung | 690.497 (2003, [1]) | |
- Anteil an Ecuador | 5,4 % | |
- Rang in Ecuador | Rang 4 von 22 | |
- Dichte | 110 Einwohner je km² | |
Fläche | 6.254 km² | |
- Anteil an Ecuador | 2,4 % | |
- Rang in Ecuador | Rang 14 von 22 | |
Eingerichtet | 1860 | |
Präfekt | Jorge Marún (PRE) | |
Gouverneur | Segundo Duque | |
Sitze im Nationalkongress |
5 von 100 | |
Gliederung | 12 Kantone | |
keine offizielle Homepage |
Los Ríos (dt. Die Flüsse) ist eine Provinz der Republik Ecuador. Sie befindet sich im Küstentiefland Ecuadors und ist durch ein wasserreiches System von Flüssen geprägt, die an den westlichen Hängen der Anden entspringen und Quell- und Zuflüsse des Guayas sind. Los Ríos hat auf einer Fläche von 6,250 km² etwa 750.000 Einwohner. Ihre Hauptstadt ist Babahoyo.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage und Geographie
Los Ríos liegt in der Küstenregion im Westen Ecuadors, in Nord-Süd-Richtung im Zentrum des Landes. Es grenzt im Süden und Westen an die Provinz Guayas, im Norden an die Provinz Pichincha und im Osten an die Provinzen Cotopaxi und Bolívar.
Die Provinz liegt in der Küstentiefebene, d.h., der größte Teil von Los Ríos befindet sich auf geringer Höhe. Vor allem im Nordosten der Provinz finden sich Gebirgs- bzw. Hügelketten von bis zu 500 Metern Höhe, die Vorgebirge der Anden sind.
Das Klima ist tropisch mit einer Jahresdurchschnittstemperatur um 23°C und geringen jahreszeitlichen Schwankungen. Von etwa Juni bis Dezember ist das Klima trocken und kühler (Sommer), von Dezember bis Juni regnerisch und heißer (Winter). Der größte Teil der Provinz ist Feuchtsavanne. Es befindet sich Tropischer Regenwald in Los Ríos.
Das ausgeprägte Flusssystem, das der Provinz ihren Namen gegeben hat, machte ihr Gebiet bereits vor der Kolonialisierung zu einem Warenumschlagplatz. Aufgrund des Wasserreichtums und der Vielzahl seiner Flüsse gehört Los Ríos zu den fruchtbarsten Provinzen für tropische Landwirtschaft. Der Hauptfluss ist der Babahoyo, der in der Nähe der gleichnamigen Hauptstadt als Zusammenfluss des Caracol und des San Pablo entsteht. In seinem weiteren Verlauf Richtung Pazifikküste nimmt der Babahoyo die Wasser zahlreicher weiterer Flüsse (u.a. Vinces, Zapotal und Yaguachi) auf, bevor er sich bei Guayaquil mit dem Daule zum Guayas vereint, der 50 km flußabwärts in den Golf von Guayaquil mündet.
Neben Babahoyo sind Quevedo, Vinces und San Jacinto de Buena Fé die größten Städte der Provinz. Quevedo hat einen sehr hohen Bevölkerungsanteil an chinesischen Einwanderern und ist ein Handelszentrum und Verkehrsknotenpunkt zwischen Andenhochland und Küste.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
In Los Ríos bildet die Landwirtschaft den bedeutendsten Wirtschaftszweig. Die Provinz ist wichtigster Produzent von Kakao in Ecuador und zweitwichtigster von Kaffee. Darüber hinaus werden unter anderem Bananen, Ölpalmen und Maracuja angebaut.
Auch Holzwirtschaft, die die Abholzung tropischer Wälder mit sich bringt, wird betrieben. Die wichtigsten industriellen Branchen sind die Papiererzeugung, Möbelbau und Agroindustrie.
Daneben bilden Kunsthandwerk (u.a. Korbflechterei) und alle Arten von niedrig entlohnten Dienstleistungen die Daseinsgrundlage vieler Menschen.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Gebiet der heutigen Provinz war ein Schwerpunkt der Chorrera-Kultur, die auf etwa 1500 bis 500 vor Christus datiert wird. Die Kultur wurde nach dem ersten bedeutenden Fundort ihrer Artefakte, der Hacienda Chorrera, benannt. Auch Spuren der Valdivia-Kultur finden sich.
Zur Zeit der Kolonialisierung durch die Spanier war die Gegend von Stämmen der Babas und der Babahoyos bewohnt, die zu den Huancavilca gezählt werden.
Die heutige Provinz erlangte 1822 endgültig ihre Unabhängigkeit, Babahoyo und Baba bildeten seit dem Gesetz über die territoriale Gliederung Großkolumbiens von 1824 Kantone der Provinz Guayaquil (heute Provinz Guayas).
Am 6. Oktober 1860 wurde unter Präsident Gabriel García Moreno die neue Provinz eingerichtet, deren Hauptstadt das heutige Babahoyo wurde, das damals Bodegas hieß. Wenige Jahre darauf brannte das hauptsächlich aus Holz- und Rohrhäusern bestehende Babahoyo nieder und wurde 1869 auf der gegenüberliegenden, linken Seite des Babahoyo-Flusses neu gegründet.
[Bearbeiten] Politik
Präfekt der Provinz ist Jorge Marún vom Partido Roldosista Ecuatoriano. Er war Anfang 2006 aus seiner Partei ausgetreten, trat ihr jedoch im August wieder bei. Zuvor war er als Präsidentschaftskandidat für die Wahlen 2006 gehandelt worden. Los Ríos gehört zu den Hochburgen des PRE.[2]. Der Bürgermeister der Hauptstadt Babahoyo, Johnny Terán, gehört jedoch der sozialchristlichen Partei PSC an.
Den vom Präsidenten eingesetzten Gouverneursposten bekleidet derzeit Segundo Duque.
[Bearbeiten] Kantone
Die Provinz Guayas ist derzeit in zwölf Kantone unterteilt. Diese sind (in der chronologischen Reihenfolge ihrer Einrichtung):
- Babahoyo (eingerichtet 1824 als Kanton der großkolumbianischen Provinz Guayaquil; Hauptstadt: Babahoyo)
- Vinces (eingerichtet 1845, Hauptstadt: Vinces)
- Pueblo Viejo (eingerichtet 1846, Hauptstadt: Puebloviejo)
- Baba (eingerichtet 1858; Hauptstadt: Baba; bereits 1824 wurde Baba neben Babahoyo als Kanton der großkolumbianischen Provinz Guayaquil eingerichtet; dieser wurde jedoch 1855 wieder aufgelöst und Vinces eingegliedert)
- Urdaneta (eingerichtet 1913, Hauptstadt: Catarama)
- Quevedo (eingerichtet 1943, Hauptstadt: Quevedo)
- Ventanas (eingerichtet 1952, Hauptstadt: Ventanas)
- Montalvo (eingerichtet 1984, Hauptstadt: Montalvo; benannt nach dem Schriftsteller Juan Montalvo (1832-1889)).
- Palenque (eingerichtet 1990, Hauptstadt: Palenque)
- Buena Fé (eingerichtet 1992, Hauptstadt: San Jacinto de Buena Fé)
- Valencia (eingerichtet 1995, Hauptstadt: Valencia)
- Mocache (eingerichtet 1996, Hauptstadt: Mocache)
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ INEC, Población total y tasas brutas de natalidad, mortalidad general, mortalidad infantil y materna según regiones y provincias de residencia habitual, año 2003, abgerufen am 18. August 2006.
- ↑ El Comercio, „El prefecto Jorge Marún volvió al PRE“, http://www.elcomercio.com/noticiaEC.asp?id_noticia=57620&id_seccion=3, abgerufen am 24. August 2006.
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