Benutzer:Luekk/IB/09
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Als Putz bezeichnet man einen Belag aus Mörtel, der an Außen- und Innenwänden sowie Decken aufgebracht wird. Je nach Einsatzart erfüllt der Putz verschiedene Zwecke, z. B. Herstellung eines glatten Untergrundes zum Fliesen, Streichen oder Tapezieren, Regulierung der Raumfeuchte bei Innenputzen, Wärmedämmung und Wasserabweisung bei Außenputzen und natürlich die Herstellung eines ästhetischen Erscheinungsbildes.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Arten von Putz
Verschiedene Arten von Putz werden nach den verwendeten Materialien (Kalkputz, Kalkzementputz, Zementputz und Gipsputz), nach der Verarbeitung (Kratzputz, Reibeputz, Kellenstrichputz) oder nach der Funktion (Wärmedämmputz, Akustikputz) unterschieden.
Die zum größten Teil verwendeten Putze sind:
[Bearbeiten] Kalkzementputz
Meist als Kalkzementleichtputz (enthält kleinste Styroporteilchen) an Fassaden und in Feuchträumen verwendet.
[Bearbeiten] Gipsputz
Geglätteter Putz. Ausschließlich im Innenbereich zur weiteren Beschichtung mit Tapeten, Decor, Rauputz oder Farben.
[Bearbeiten] Rauputz
(Reibeputz, Kratzputz etc.) Als optische Schlussbeschichtung im Innen- und Außenbereich.
[Bearbeiten] Wärmedämmputz
Nur selten verwendet, da durch ein Wärmedämmverbundsystem im Aussenbereich bessere Dämmwerte erzielt werden.
[Bearbeiten] Materialien
Putze können aus vielerlei Materialien bestehen. Traditionell bestehen sie aus Bindemittel und Zuschlagstoffen. Mineralische Zuschlagstoffe werden als Gesteinskörnung bezeichnet.
Bei der Unterscheidung von Putzen nach dem Material handelt es sich in der Regel um eine Unterscheidung nach dem Bindemittel, da dieses einen entscheidenden Einfluss auf die Eigenschaften des Putzes hat. Der Zuschlagstoff ist meist Sand, besonders bei Lehmputz auch Stroh oder Tierhaar, oder es ist gar kein Zuschlag erforderlich.
Nach dem Bindemittel unterscheidet man mineralische Putze und Kunststoffputze. Mineralische Putze haben anorganische Bindemittel, besonders häufig Kalk oder Zement, aber auch Gips (besonders für Innenräume) oder Lehm (besonders bei traditionellen und/oder ökologischen Bauweisen. Oft werden Kalk und Zement gemischt, um die Verarbeitungseigenschaften zu verbessern. Kunststoffputze haben organische Bindemittel, sogenannte Kunstharze.
[Bearbeiten] Verarbeitung
Putz kann maschinell oder von Hand aufgetragen werden. Je nach Oberflächenbeschaffenheit des fertigen Putzes spricht man von Reibe-, Struktur- oder Streichputz. Durch unterschiedliche Korngröße der Zuschlagstoffe und durch unterschiedliche Behandlung des frischen Putzes (Glattziehen, Kellenstriche, Kratzen, Kehren,...) entstehen unterschiedliche Effekte.
Meist besteht ein Putzsystem aus mehreren Schichten. Mineralische Putze werden in der Regel in einer eher dickeren Schicht (etwa 1,5 cm) angeworfen und können so als Ausgleichsschicht für Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche genutzt werden. Viele Kunststoffputze, die den äußeren Abschluss eines Wärmedämmsystems bilden, werden dagegen sehr dünn aufgezogen.
Um die Bildung von Rissen im Putz zu verhindern und dessen Widerstandsfähigkeit zu erhöhen, kann eine Armierung (Bewehrung) hilfreich sein. Hierzu wird z. B. Glasfasergewebe in die Putzschicht eingearbeitet.
[Bearbeiten] Funktion
Putz dient zur Herstellung eines angenehmen Erscheinungsbildes bei sichtbaren Flächen, zum Schutz dieser Flächen vor schädlichen Einwirkungen und als Grundlage für weitere Schutzschichten, etwa Fliesen oder Tapeten. Außerdem erfüllt er bauphysikalische Funktionen: Regulierung der Luftfeuchtigkeit durch das Aufnehmen und Abgeben von Wasser, Wärmedämmung, Schutz von Bauteilen vor Wasser (bei Außenputz), Abdichten von wasserberührtem Mauerwerk z. B. in Schwimmbecken oder Klärbecken.
Manche Putze haben eine besondere ästhetische Funktion. So etwa das Fresko, bei dem der noch frische Putz bemalt wird. Dabei dringt die Farbe tiefer in das Trägermaterial ein als bei anderen Techniken der Malerei, was zu besonders langer Haltbarkeit der Kunstwerke führt. Auch der Stuckmarmor oder Stuckolustro ermöglicht aufwändige Gestaltungsvarianten. Hierbei wird durch Zugabe von bestimmten Zusatzstoffen und Pigmenten und anschließendes Polieren und Wachsen der obersten Putzschicht eine marmorähnliche Oberfläche geschaffen.
Eine besondere bauphysikalische Funktion erfüllen z. B. Wärmedämmputzsysteme, die meist aus einer dickeren wärmedämmenden Schicht und einer dünnen Oberbeschichtung bestehen, Akustikputze, die besonders viel Schall absorbieren, oder Sanierputze, die für durchfeuchtetes, salzhaltiges Mauerwerk geeignet sind.
[Bearbeiten] Ausführende Handwerker
Der Handwerker, der den Putz verarbeitet, ist der Gipser bzw. Stuckateur, regional auch der Maurer oder in Bayern der Putzer. Das Verputzen wird in Rheinhessen vom Maler miterledigt.
[Bearbeiten] Wichtige Regelwerke
- VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) DIN 18345 Wärmedämm-Verbundsysteme.
- DIN 18350: Putz- und Stuckarbeiten
- DIN 18550: Putz (T1-T3)
- DIN V 18550:2005-04 Putz- und Putzsysteme - Ausführung
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Baumarktinfo zu Putzarten und zur Verarbeitung
- Österreichische Arbeitsgemeinschaft Putz Richtlinien für die Beschichtung von Innenputzen
- ausbau + fassade - Fachzeitschrift, Offizielles Organ des Deutschen Stuckgewerbebundes
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[Bearbeiten] Putzmörtel
Putzmörtel werden nach DIN EN in 4 Putzmörtelgruppen unterteilt
Putzmörtelgruppen nach DIN EN 998 | |
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P I | Luftkalkmörtel, Wasserkalkmörtel, Mörtel mit hydraulischem Kalk |
P II | Kalkzementmörtel, Mörtel mit hochhydraulischem Bindemittel oder mit Putz- und Mauerbinder |
P III | Zementmörtel mit oder ohne Zusatz von Kalkhydrat |
P IV | Gipsmörtel und gipshaltige Mörtel |
Zur Verwendung von Putz und Putzmörtel siehe Putz (Baustoff).
- Sanierputzmörtel
- Entsalzungsmörtel ist ein Putzmörtel in der Gebäudesanierung, insbesondere aber Restaurierung, der als Entsalzungsputz aufgebracht wird, um Wände zu entsalzen. Er wird wie normaler Putz aufgebracht, reichert sich jedoch aufgrund seiner Konsistenz mit den Salzen an und wird dann nach etwa fünf Jahren abgenommen und entsorgt. In schwereren Fällen erfolgt diese Behandlung mehrmals, bei chronischen Grundfeuchtigkeitsproblemen auch dauerhaft, um darüberliegende Originalsubstanz abzusichern.