Mäusegerste
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mäusegerste | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hordeum murinum | ||||||||||||
L. |
Die Mäusegerste (Hordeum murinum) ist ein Süßgras aus der Gattung der Gersten (Hordeum), welches in Mitteleuropa häufig als „Unkraut“ angesehen wird.
[Bearbeiten] Beschreibung
Es handelt sich um ein niedriges Gras, das nur selten Wuchshöhen von 40 Zentimeter überschreitet, im Durchschnitt aber 20 bis 30 Zentimeter erreicht. Die Pflanzen können sowohl einjährig wachsen, als auch überwintern (überjährig). Die grasgrünen Laubblätter gehen bis kurz unter die Ähre. Die Blattscheide des obersten Blättchens ist bauchig aufgeblasen und verdeckt oft etwas die Ähre.
Wie alle Gersten ist die Mäusegerste ein Ährengras, bei dem an jedem Knoten der Ährenachse drei einblütige Ährchen, und zwar ein starkes Mittelährchen und zwei gestielte, in diesem Fall männliche und daher deutlich kleinere Seitenährchen sitzen. Die äußeren Hüllspelzen der beiden äußeren Ährchen sind fast zu Grannen reduziert. Die Hüllspelzen des mittleren Ährchens sind bewimpert. Die Grannen der Hüllspelzen sind bis 2,5 Zentimeter lang. Die Ähre erreicht insgesamt Längen zwischen fünf und zwölf Zentimetern. Die Mäusegerste blüht immer, wenn die Temperaturen lange genug ausreichend hoch waren, in Mitteleuropa in der Regel von Mai bis Oktober.
Die Samen der Mäusegerste - einsamige Schließfrüchte (Karyopsen) - sind essbar. Sie sind aber sehr klein. Daher rührt der Name der Pflanzenart - Gerste für Mäuse.
[Bearbeiten] Verbreitung und Standortansprüche
Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeergebiet und Kleinasien. Sie ist heute aber in weite Teile der Welt verschleppt (Europa, Asien, Nord- und Mittelamerika sowie Australien). In Mitteleuropa ist sie überall häufig.
Die Mäusegerste wächst an mehr oder weniger trockenen und warmen, stickstoffreichen Ruderalstellen wie beispielsweise an Straßen- oder Wegrändern oder an Mauern, auch in Innenstädten unter Bäumen oder auf Verkehrsinseln. Die mit Widerhaken versehen Grannen der Mäusegerste bleiben leicht an Kleidung oder im Fell von Tieren hängen, so dass diese Pflanzenart von solchen Standorten aus weit verbreitet werden kann.
[Bearbeiten] Quellen und Weblinks
- Dietmar Eichele, Heinz-Werner Schwegler: Unsere Gräser. 7. Auflage. Franckh'sche Verlagsbuchhandlung, Kosmos-Naturführer, Stuttgart 1984, ISBN 3-440-05284-2.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz Deutschland. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Werner Rothmaler: Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Band 2: Gefäßpflanzen, 14. Auflage. Volk und Wissen, Berlin 1988, ISBN 3-060-12539-2
- Hordeum murinum - orzo selvatico del instituto veneto di scienze
- Pooideae in Australie - Hordeum murinum
Commons: Mäusegerste – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |