Maestro-Card
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Maestro wird heute als universelle weltweite elektronische Debitfunktion von MasterCard International der Bankenwelt für deren – bis dahin meist nicht weltweit einsetzbare – Debitkarten angeboten. Als Debitkarte wird dabei eine Plastikkarte bezeichnet, die einen direkten und unmittelbaren Zugriff auf das Guthaben bzw. den verfügbaren Kreditrahmen des Girokontos zulässt. Diese Belastung erfolgte bei Debitkarten früher manuell (durch das Ausstellen eines Schecks) und heute – dem Fortschritt der Technik entsprechend – elektronisch (mittels Terminals).
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[Bearbeiten] Maestro-Funktion
MasterCard International ist bestrebt, Maestro zur führenden elektronischen Debitfunktion auf Bankkarten zu machen.
Die Maestro-Funktion ermöglicht den Debitkarten der teilnehmenden Banken
- sowohl bargeldlose elektronische Zahlungen bei mehr als 10,2 Millionen Maestro-fähigen Terminals (Stand Ende 2003)
- als auch Bargeldbezüge bei mehr als 944.000 Maestro-fähigen Geldausgabeautomaten (Stand Ende 2003)
in aller Welt.
[Bearbeiten] Maestro-Logo
Die Maestro-fähigen Debitkarten, künftig Maestro-Karten genannt, haben auf einer auf der Vorderseite der Karte gelegenen Spalte das Maestro-Logo, damit der Karteninhaber auf diese Funktion aufmerksam gemacht wird und der Vertragspartner ggf. Vorhandensein der Maestro-Funktion auch optisch erkennen kann. Um dem Karteninhaber nahezubringen, dass er bei einem Vertragspartner mit einer Maestro-Karte bargeldlos bezahlen oder bei einem Geldausgabeautomaten Bargeld beziehen kann, sind in der Regel auch die Maestro-Vertragspartner und die Maestro-fähigen Geldausgabeautomaten mit dem Maestro-Logo ausgezeichnet. Dieses Maestro-Logo ist, ähnlich wie es das MasterCard-Logo bei Kreditkarten geschafft hat, eine einheitliche, globale und weltweit bekannte Debitkarten-Marke im POS- und ATM-Bereich geworden.
[Bearbeiten] Maestro-Transaktionen
Bei regionalen bzw. inländischen Transaktionen sind die Banken der/s jeweiligen Region/Landes in der Abwicklung frei. Sie werden meist nach eigenen Regeln und je nach Präferenz des jeweiligen Kartenherausgebers unter der Maestro-Marke oder einer lokalen/nationalen Marke durchgeführt. Bei grenzüberschreitenden Maestro-Transaktionen erfolgt das Processing zwischen dem Issuer, der kartenausgebenden Bank, und dem Acquirer, der vertragspartnerabrechnenden Bank oder der Geldausgabeautomaten-Standortbank durch die Autorisierungs-, Clearing- und Settlementsysteme von MasterCard International.
Maestro-Transaktionen sind grundsätzlich Online-Transaktionen. Dieses Prinzip wird durchbrochen, wenn eine Karte mit einem EMV-Chip an einem EMV-fähigen Terminal eingesetzt wird und die kartenausgebende Bank aufgrund gewisser im Chip gespeicherter Kriterien keine Autorisierung wünscht. Überlegt wird derzeit ferner die Zulassung des Offline-Modus für die Zahlung kleinerer Beträge bei Händlern, die ein geringes Betrugsrisiko aufweisen. Maestro-Transaktionen sind in der Regel PIN-basiert. In Übersee gibt es nur PIN-Transaktionen. Lediglich in Europa gibt es aus historischen Gründen einige wenige Länder, wo neben PIN-Transaktionen (noch) unterschriftenbasierte Transaktionen vorkommen.
[Bearbeiten] Maestro-Entwicklung
In den letzten Jahren hat die Maestro-Funktion einen rasanten Aufschwung genommen. Die Anzahl der Maestro-Karten hat sich von 15 Mio. (1993) auf ca. 521 Mio. (2003) erhöht. Die Anzahl der Terminals bei Maestro-Vertragspartnern hat sich seit 1993 damals von knapp 0,3 Mio. (1993) auf ca. 10,2 Mio. (2003) erhöht. Die Anzahl der Geldausgabeautomaten mit Maestro-Funktion betrug Ende 1998 weltweit 440.000. Sie betrug Ende 2003 mittlerweise 944.000. Damit kann man mit einer Maestro-Karte heute exakt an der gleichen Anzahl von Geldausgabeautomaten Bargeld beziehen wie mit einer MasterCard-Karte.
[Bearbeiten] Die „Bankomat-Karte“
Bankomat-Karte ist die in Österreich übliche Bezeichnung für Scheckkarte. Der Name kommt von den in Österreich „Bankomat“ genannten Geldautomaten.
Die Bezeichnung Bankomat-Karte wird inzwischen offiziell nicht mehr verwendet, sondern wurde durch die neue, europaweit einheitliche Bezeichnung Maestro-Card ersetzt, im allgemeinen Sprachgebrauch ist sie jedoch weiterhin üblich. Allerdings enthält jede Maestro-Karte auch einen Chip, den so genannten PayChip, welcher der Sicherheit dient und in Österreich mit der elektronischen Geldbörse QUICK ausgestattet ist. Die auf dem Chip vorhandenen kryptographischen Methoden sollen das Fälschen von Maestrokarten erschweren.
[Bearbeiten] Maestro SecureCode für Internet-Zahlungen
In Österreich kann man jetzt auch mit der Maestro-Card sicher im Internet zahlen. Grundlage dafür ist die Nutzung des bereits etablierten MasterCard SecureCode-Verfahrens für Maestro. Da es in Österreich mit über 6,7 Mio Maestro-Karten weit mehr Debitkarten als Kreditkarten gibt, haben sich die österreichischen Banken und Europay Austria entschlossen, das SecureCode-Verfahren auch für Maestro zu adaptieren.
Nach der Implementierung der nötigen Software beim E-Commerce-Händler, der Maestro-Cards auf Basis des SecureCode-Verfahrens akzeptiert, kann jeder registrierte Maestro-Karteninhaber von jedem an das Internet angeschlossene Endgerät garantierte Zahlungen durchführen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.maestrokarte.de/ - Deutsche Webseite von Maestro (u.a. internationale Geldautomatensuche)
- http://www.maestro.at/ - Österreichische Webseite von Maestro
- http://www.maestro.ch/ - Schweizer Webseite von Maestro