Magistri Comacini
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Die Magistri Comacini (später auch Comasken genannt) waren eine privilegierte Zunft von Bauhandwerkern, Steinmetzen und Architekten, deren ursprünglich erste Keim- und Kernzelle sich wohl auf der Insel Comacina im Comer See zusammengefunden und ausgebildet hat und welche für das Jahr 643 durch ein Edikt des Langobardenkönigs Rothari bezeugt ist.
Durch die Gesetzgebung langobardischer Herzöge und Könige wie Rothari (636–652), Liutprand (712–744) und Aistulf (749–756), die dem Baugewerke eine besonders große Beachtung und Bedeutung zumaßen, waren Bauhandwerker wie Maurer und Steinmetze sowie Baumeister durch bis ins Einzelne festgelegte Regeln in ihrem Zusammenleben wie in der technischen Ausführung besonders im 7. und 8. Jahrhundert zu einer derartigen Kunstfertigkeit gelangt, dass man sie bis ins 12. Jahrhundert hinein, nun als Comasken, weit über die Grenzen der Lombardei hinaus als hervorragende Steinmetze und Baumeister begehrte und schätzte.
Einflüsse ihrer Kunst sind so z.B. in Spanien, Westfrankreich, am Rhein, sogar in Lund nachzuweisen. Als spätere Nachfahren der Comasken gelten noch Baumeister und Bildhauer des 17. und 18. Jahrhunderts wie z.B. Francesco Borromini (1599–1667).
[Bearbeiten] Literatur
- T. Erb: Magistri comacini oder commacini?. In: Philologus 126, 1982, S. 111–137. (nicht ausgewertet)