Magnus Gottfried Lichtwer der Jüngere
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Magnus Gottfried Lichtwer der Jüngere (* 30. Januar 1719 in Wurzen; † 7. Juli 1783 in Halberstadt) war ein deutscher Jurist und Fabeldichter.
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[Bearbeiten] Leben
Lichtwer war der Sohn des Juristen Magnus Gottfried Lichtwer der Ältere und dessen Ehefrau Dorothea Magdalena Wichmannshausen. Als Lichtwer zwei Jahre alt war, starb sein Vater und der Knabe wurde fortan von seinem Vormund, dem Stiftskanzler Zahn gefördert. Dieser ermöglichte ihm ab 1743 ein Studium an der Universität Leipzig (Geschichte, Jura, Philosophie). Später wechselte Lichtwer an die Universität Wittenberg, wo er bereits im darauffolgendem Jahr als Dr. jur. sein Studium erfolgreich abschließen konnte. Noch im selben Monat erreichte Lichtwer den Titel Magister der Philosophie.
Auf Grund eines Unfalls verlor Lichtwer fast vollständig seine Sehkraft, was ihn aber weder in seiner Karriere noch in seinem schriftstellerischem Schaffen hinderte. Seine erste Anstellung bekam Lichtwer an der Universität Wittenberg, wo er ab 1747 die Werke des Philosophen Christian Wolffs kennenlernte, da Lichtwer dort als Privatdozent rechtsphilosophische Vorlesungen hielt. Wolffs Philosophie inspirierte Lichtwer 1758 zur Veröffentlichung des Lehrgedichts "Das Recht der Vernunft".
Der Unterstützung des Verlegers Wolfgang Deers ist es zu verdanken, dass Lichtwer 1748 seine "Aesopischen Fabeln" veröffentlichte. Diese Fabeln sind durchaus als eigenständige Werke zu sehen, verraten aber doch eine gewisse Nähe u Christian Fürchtegott Gellert. Anläßlich von Lichtwers hundertsten Geburtstag veröffentlichte Jakob Minor dessen Fabeln in der Reihe Deutsche National-Litteratur.
1749 heiratete Lichtwer in Wittenberg Henriette Sophie Albinus und hatte mit ihr drei Töchter. Mit seiner Familie ließ er sich in Halberstadt nieder. 1751 wurde er zum "Wirkl. Königl. Regierungsrath im Fürstenthum zu Halberstadt" ernannt und bekam damit eine Anstellung in der Verwaltung. Seine Karriere führte über das Amt eines Konsistorialrats (1760) zu dem eines Strafrichters (1762) und ließ Lichtwer kaum Zeit für seine schriftstellerischen Ambitionen. So ist es zu erklären, dass Lichtwer zwar Freundschaft mit Johann Christoph Gottsched und Johann Wilhelm Ludwig Gleim schloß, aber zum Halberstädter Dichterkreis von "Papa Gleim" nur am Rande Kontakt hatte.
Als Richter wurde Lichtwer später auch Abgeordneter in der Landesdeputation und starb im Alter von 64 Jahren am 7. Juli 1783 in Halberstadt. 45 Jahre nach seinem Tod veröffentlichte sein Enkel Ernst Ludwig von Pott zusammen mit Friedrich Cramer eine Biographie seines Großvaters mit samt dessen Schriften.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Schriften. Brüggemann, Halberstadt 1828
- Vier Bücher aesopischer Fabeln in gebundener Schreib-Art. Leipzig 1748
- Das Recht der Vernunft. Ein Lehrgedicht. Leipzig 1758
- Blinder Eifer schadet nur! Fabeln, Lehrgedichte. Reclam, Leipzig 1983
[Bearbeiten] Literatur
- Friedrich M. Eichholz: Magnus Gottfried Lichtwers, Königl. Regierungsraths Leben und Verdienste. Verlag Mevius, Halberstadt 1784
- Reiner Zieger (Illustrationen), Hans-Jürgen Moltrecht (Text): Ihr müßt der kleine Töffel bleiben. Magnus Gottfried Lichtwer, der Fabeldichter aus Wurzen. Kulturbund der DDR, Wurzen 1892
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Lichtwer, Magnus Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter |
GEBURTSDATUM | 30. Januar 1719 |
GEBURTSORT | Wurzen |
STERBEDATUM | 7. Juli 1783 |
STERBEORT | Halberstadt |