Diskussion:Martin Scherber
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Ich hatte vor einiger Zeit einiges gestrichen, besonders im mittleren Teil, weil es völlig unverständlich ist. Das ist jetzt durch eine IP wieder eingestellt worden. Diese Passagen enthalten keinerlei Information zur musikalischen Einordnung seiner Werke und sind daher überflüssig. Ich würde sie daher in Kürze wieder streichen, möchte der IP aber Gelegeheit geben, hierzu Stellung zu nehmen. --UliR 20:43, 5. Okt 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Satzlöschung: Musikparameter bezüglich 'sinfonischer Organismus'
Dank für die Korrekturen. Die sich auf die vorgenommene Streichung bezügliche Bemerkung 'weil es völlig unverständlich ist' ist, so finde ich, zu pauschal. Wenn ich konkret erfahren könnte, was unverständlich ist, könnte ich genauer darauf eingehen. Eventuell müßte einiges umformuliert werden, um den Sinn deutlicher hervortreten zu lassen. Grüße! FMKurras 23:10, 6. Okt 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Unverständlich
Dies hier:
"Durch dieses Training wurde ihm möglich, geistig in 'verborgene Welten' einzutreten und sich in ihnen auch zu bewegen. - In diesen Regionen gelten andere Gesetze und Verhaltensweisen als in der jedermann unmittelbar zugänglichen Welt des täglichen Lebens. In jenen erklingen die schöpferischen Tätigkeiten der die Welt auf-und abbauenden oder erhaltenden Wesen. Als absolute Musik kann sich dieses Einleben durch Entdecker, welche diese 'Technik des Einlebens' beherrschen, in verschiedensten äußeren, d.h. sinnlich wahrnehmbaren Tonkleidern, eben in Mißklängen oder Harmonien, zum Ausdruck bringen. Diese 'schöpferischen Tonwesen' sind die eigentlichen Quellwesen der Musik. Aus deren Inspirationen stammen die historisch herangereiften Tonsysteme, auch die Instrumente zur Wiedergabe von Musik, welche also weder einen willkürlichen, noch konventionellen, noch zwanghaften, sondern einen freien spirituellen Ursprung haben, ganz wie auch die musikalischen Meisterwerke des abendländischen Kulturkreises vor dem großen Umbruch der Musik am Anfang des letzten Jahrhunderts.
Scherber fand bei seinen Erkundungen, daß in besagten Regionen keine Atonalitäten, keine der im 20. Jahrhundert aufgekommenen Zwölftonmusiken, seriellen oder aleatorischen Tonkombinationen (serielle Musik und Aleatorik) im damals zu seiner Zeit praktizierten Sinne anzutreffen waren. Diese und vergleichbare Kompositionsmethoden stammten vielmehr als 'Kunstprodukte' aus einem von den genannten Quellen abgerissenen freien Abstraktionsvermögen bzw. aus selbst den Komponierenden unbekannten Tiefen ihrer Persönlichkeiten.
Aus dem starken Miterleben der genannten 'Tonwesen' schlossen sich für Scherber innere Erfahrungen und äußere Darstellung zur Metamorphosendramatik seiner Sinfonien zusammen. Er entwickelte sie von Werk zu Werk weiter und erkannte: die Metamorphosentätigkeit gehört in den schöpferischen Bereichen der Welt zu den elementaren Arbeitsweisen der dort tätigen Wesenheiten. So entstanden in ihrer Melodik, Harmonik und Rhythmik, ja auch Dynamik und Dialektik über das unmittelbar Hörbare hinaus gehende lebendige sinfonische Organismen, also absolute Musik als Zusammenklang kosmischer und menschlicher Erlebnisse und Geschehnisse.
Er machte und das ist nach dem Beschriebenen naheliegend, den Ausflug, d.h. den Bruch mit der musikalischen Tradition - die 'Befreiung der Musik', wie es auch genannt wurde - vieler seiner komponiernden Zeitgenossen in die konstruktiv, technisch oder experimentell orientierte Musik nicht mit. Er erkannte auch, daß die durch die Klassiker eroberten Gesetze der Musik und ihre Darstellungsmöglichkeiten alle zukünftigen Entwicklungs- und Vertiefungsmöglichkeiten im Keim enthielten, jedoch zu neuen, andersartigen Höhepunkten weiterentwickelt werden müssen. Sich selbst sah er an einem solchen Anfang stehend."
ist unverständlich. Ich will wissen, welche Musik er schrieb, nicht, was in ihm dabei vorging. Das sind viele Metaphern, die über seine Musik keine Information enthalten. Wie schrieb er? Klassisch, romantisch, spätromantisch, atonal, seriell? Nur das ist interessant. Das vorstehende kann in ein bis zwei kurzen Sätzen erwähnt werden, es kann aber nicht die Angaben zu seinem Kompositionsstil ersetzen. --UliR 17:17, 7. Okt 2006 (CEST)
[Bearbeiten] „Ich will wissen, welche Musik er schrieb, nicht, was in ihm dabei vorging.“
Nun, die von Dir – ich halte mich hier an die Wikigepflogenheit bei der Anrede, obwohl das meist eine Phrase sein dürfte - durchgeführte Erweiterung des unverständlichen Satzes auf ganze Passagen, ohne daß Du selbst eine eigene Frage im Zusammenhang mit diesem Text auf den Punkt bringst, verhindert meinerseits eine konkrete Antwort für diesen Teil, wenn ich nicht auf Vermutungen hin, was der Grund Deines Unverständnisses sein könnte, ins Blaue hinein schreiben möchte. Verständnisgewinnung beruht ja wohl auf vielen Faktoren und diese dürften bei Wikipediabenutzern, nehme ich mal an, besonders bei Spezialthemen doch sehr weit gefächert sein.
Darum wende ich mich nur dem letzten Absatz Deines Diskussionsbeitrages zu.
Bei Scherber ist tatsächlich Inneres und Äußeres nicht zu trennen, weder bei der Biographie noch beim Werk. Beides hat seine Äußerlichkeiten, die meist informativ zu transportieren sind, aber auch seine Innerlichkeiten, welche durch Ideen, Bilder, Tatsachenbeschreibungen auf seelischem bzw. geistigem Gebiet durch eigene Erfahrungen zu erfassen wären. Darin liegt ja wohl 'Verstehen'... Das ist ähnlich, wie wenn sich Naturwissenschaftler genötigt sehen, aufgrund ihrer Forschungen Bilder, Modelle und Theorien über die Hintergründe ihrer Untersuchungsobjekte und Faktensammlungen zu entwerfen. Auch diese haben allerdings als Hilfsmittel so manches Problematische bezüglich der Verständnismöglichkeiten an sich...
Ein Satz wie „Ich will wissen, welche Musik er schrieb, nicht, was in ihm dabei vorging.“ wird im zur Diskussion stehenden Zusammenhang ganz sinnlos, denn auch eine Hörerin oder ein Hörer wird ein musikalisches Kunstwerk nicht wegen der Schallschwingungen, Raumakustik oder formalen Konstruktion schätzen wollen, wenn in ihm nicht eine Innerlichkeit verborgen wäre, die unmittelbar erfahren oder durch seelische Mitarbeit durch Eintauchen in die Musik selbst erschlossen werden könnte. Jeder wird da seine Möglichkeiten, Präferenzen, auch seine Grenzen haben, darum werden für den einen Scherbers Musik oder Ausführungen darüber etwas bedeuten und für den anderen nicht. Mit verbalen Hinweisen ist ja nicht das Objekt selbst gegeben. Und bei den Komponisten spielt bekanntermaßen die innere Fülle oder Leere eine noch größere Rolle bei der Musikkonzeption als bei den Interpreten und Konsumenten. Allerdings gilt es reine Subjektivismen zugunsten einer allgemeinen (neutralen) Anschauung auszuschalten. Da finde ich Kritik hilfreich. ---
Scherbers Werke sind ohne innere biographische Komponente gar nicht erfaßbar. Hier liegt ein merkwürdiges Faktum vor, nämlich: der Komponist wird Musik und umgekehrt. Hier wird Existenzielles berührt. D. h. Musik ist und wird hier, man kann nun verschiedene Bezeichnungen nehmen, alle können etwas aussagen, doch immer mit einer bestimmten Begrenzung, subjektiv-objektiv, erhält also durch die gegenseitige Verschränkung dieser begrifflich gefaßten Entitäten einen intersubjektiven bzw. überobjektiven Charakter, mit anderen Worten: sie vereint verschiedene Individuen (Hörer) mit dem objektiven Weltgeschehen (welches sich eben auch 'musikalisch' erfahren läßt) - so sie das eben in ihrer Qualität kann... Dabei entsteht etwas völlig Neues. Das ist aber nur zu erreichen, weil der Erfahrungsbereich des Komponisten Scherber ein überbewußter Handlungszusammenhang wurde. Diesen nenne ich, weil hier Musik an der Quelle erlebt werden kann, eben: sich bewegen in der ‚Quellwelt der Musik’. Ohne ein Einleben mit Hilfe einer bestimmten meditativen Technik kann diese Welt, die ich auch in ziemlich profaner Terminologie als Scherbers ‚Musikwerkstatt’ oder ‚Kompositionswerkstatt’ bezeichnen möchte, überhaupt nicht betreten werden. Keine Komposition könnte entstehen, genau so wenig, wie eine Komposition zu erhalten wäre, wenn man bestimmten Komponisten in den Fünfziger-Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, ihre elektronischen Studios genommen hätte. Man hat sie eben als Erfahrungsfeld gerade eingerichtet. Wie letzteres zusammengehört, so auch ersteres.
Musik ist eben in ihrer Realität überhaupt keine äußeres Phänomen. Alles Äußere dient hier nur dazu einen Hinweis zu bringen, daß es eine schöpferische Innenmusik, die Mensch und Welt gemeinsam haben, überhaupt gibt. Daher die Flüchtigkeit des musikalischen Geschehens in der Alltäglichkeit und das Bedürfnis vieler Menschen sich mit 'Stellvertretermusik' zu umgeben (z.B. Berieselung, Konzertbesuche) usw. Scherber fällt also mit solcher Umfänglichkeit seiner Arbeitsweise stark aus der Arbeitsweise seiner komponierenden Zeitgenossen heraus. Verbal findet man allerdings immer wieder Ansätze bei ihnen zu dieser Universalität zu kommen. Das Bestreben dazu liegt ja in jedem Menschen.
Aus dem ganzen geschilderten Zusammenhang heraus entsteht Scherbers Kompositionsstil. Das ist nun zurecht ein von Dir monierter Mangel, der in der bisher veröffentlichten Biographie nicht zur Sprache kam. Das werde ich demnächst ändern. Wahrscheinlich werde ich den Text durch Gliederung auch lesbarer machen und durch zwei Bilder und einiges weitere, was so üblich ist, ergänzen.
Entschuldige, der Beitrag ist nun etwas lang geworden. Auch kommt er etwas spät – aber nichts für ungut. Grüße FMKurras 10:12, 11. Okt. 2006 (CEST)
Ich hab's wieder gestrichen, es ist eine Zumutung für den Leser. Informationen über sein Schaffen sind in diesen Passagen nicht enthalten. Da sollte man Wittgenstein folgen: "worüber man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen". --UliR 21:00, 3. Jan. 2007 (CET)