Maria Oliverio
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Maria, auch Marianna Oliverio, verheiratete Monaco, genannt Ciccilla (* um 1840 in Kalabrien, † um 1870 vermutlich in Catanzaro), war eine kalabrische Brigantin, die in die Volksgeschichte Kalabriens einging.
Maria Olivero wird in eine arme kalabrische Bauernfamilie geboren. Es ist die Zeit der Einigung Italiens, die Bourbonen und der Vatikan kämpfen gegen das nach Macht strebende Piemont. In den süditalienischen Provinzen entsteht das Brigantentum. Maria verliebt sich in den jungen Besitzlosen Pietro Monaco, der einen Großgrundbesitzer umbringt und daraufhin eine Karriere als Brigant einschlägt. Kurz bevor er ein Heil in der Flucht in die kalabrischen Berge sucht, heiratet er Maria - und lässt sie nach der Hochzeit alleine zurück. Diese muss sich nicht nur als Zurückgelassene grämen, sondern auch noch mit der Konkurrenz zu ihrer älteren Schwester Concetta, die Monaco vorher als Geliebte hatte. In einem Eifersuchtsanfall ersticht Maria ihre Schwester in ihrem eigenen Ehebett und schneidet ihr den Kopf ab. Mit diesem im Gepäck, folgt sie ihrem Mann in die Berge, der inzwischen zum Hauptmann “aufgestiegen“ ist. Der Schwestermord für ihn, beeindruckt Pietro so sehr, dass er Maria zu seiner rechten Hand und engsten Vertrauten macht. Ihre besonderen Aufgabengebiete werden der Umgang mit „leisen Waffen“, wie Gift- und natürlich Messer. Maria steigt bald zur Giftexpertin auf. Sie vergiftet das Essen von piemontesischen Soldaten, die sie verfolgen und prüft die Nahrung ihres Mannes auf Gift, da ein Kopfgeld auf Pietro ausgesetzt worden ist und immer die Gefahr besteht, dass einer der Mitkämpfer ein Verräter sein könnte. Eines Nachts passiert es auch: Ein Abtrünniger namens Celestino, der zum Spitzel geworden ist, erschießt Pietro im Schlaf und verletzt Maria am Arm. Selbst schwerverletzt, versucht sie noch einen Scheiterhaufen zu errichten, um ihren Mann zu verbrennen, als Soldaten sie verhaften. Blutüberströmt und sich heftig wehrend wird sie in den Kerker von Policastro verbracht. Dort benennt sie sich im Gedenken an ihren Mann in Maria Monaco um und will auch fortan nicht anders benannt werden. Der Gerichtshof von Cantazaro verurteilt sie 1864 zum Tode, wandelt aber ihr Urteil kurz vor der Vollstreckung in lebenslängliche Zwangsarbeit um. Maria Oliverio-Monaco stirbt in Gefangenschaft. Ihr genaues Todesdatum, wie auch ihr Grab sind unbekannt.
In einem Kalabrischen Volkslied heißt es:
- La fimmina di lui brigante Monacu muriu
- pirch di la fimmina non aviva
- cchiù manchu li vesti, e lu cori
- comu `na pertra stipatu `mpettu teniva
- Boni li giudicanti, gran signuria!
- Sie starb, die Frau des Briganten Monaco
- Weil sie nichts mehr von einer Frau mehr hatte
- nicht das Herz; ihr Herz war ein Stein in ihrer Brust
- Gut tatet ihr Richter, ihr großen Herren.
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- aus: Le Brigantesse, Francamaria Trapani, Rom 1968 (S.33)
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Il brigantaggio in Calabria, Vincenzo Padula, Rom 1981
- Il Sud nella Storia d'Italia, R. Villari, Universale Laterza, 1977
- Pietro Monaco e Maria Oliverio, Pietro D'ambrosio, Brigantaggio - Storia e Documenti di un mito della Presila, Edizioni Brenner, Cosenza 2002.
- La Guerra Cafona - Il brigantaggio meridionale nella Stato d'Italia,, Salvatore Scarpino, Boroli Editore, ISBN: 88-7493-059-3
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Oliverio, Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Monaco, Maria (Name nach der Heirat) |
KURZBESCHREIBUNG | kalabrische Brigantin |
GEBURTSDATUM | um 1840 |
GEBURTSORT | Kalabrien |
STERBEDATUM | um 1870 |
STERBEORT | vermutlich in Catanzaro |