Maskenbrecher
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Maskenbrecher ist die Bezeichnung für bestimmte, vor allem im Ersten Weltkrieg eingesetzte Chemikalien, die beim gleichzeitigen Einsatz chemischer Kampfstoffe durch eine starke Reizwirkung auf die Atemwege dazu führen, dass die betroffenen Personen die Schutzmaske abnehmen und dadurch der Einwirkung der eigentlichen Kampfstoffe ausgesetzt sind. Es kamen dafür Stoffe zum Einsatz, die von den üblichen Schutzmaskenfiltern nicht zurückgehalten werden konnten.
So etwa Diphenylarsinchlorid, das erstmals 1878 dargestellt werden konnte und als erster Chlor-Arsen-Kampfstoff auch "CLARK I" genannt 1915 zum Einsatz kam. Siehe dazu auch den Artikel Blaukreuz.
Die durch Verschwelung oder Vernebelung entstehenden Aerosole konnten von den damals gebräuchlichen Gasmaskenfiltern nicht zurückgehalten werden. Aufgrund dieser Eigenschaft wurden sie vom deutschen Heer Maskenbrecher genannt. (Siehe auch Buntschießen). Die Monatsproduktion am Maskenbrecherstoff CLARK I betrug 1918 im Deutschen Reich 600 t.
Durch den Einsatz von Schwebstofffiltern wurden diese Maskenbrecherkampfstoffe jedoch bedeutungslos. Bei modernen Schutzmaskenfiltern sind die dafür früher üblichen Stoffe natürlich ebenfalls berücksichtigt.
[Bearbeiten] Literatur
R. Haas: Blaukreuzkampfstoffe. Chemisches Verhalten und humantoxikologische Bedeutung von Diphenylarsinverbindungen Chemische Reaktionen und Humantoxikologische Bedeutung ; Umweltmed Forsch Prax 1 (1996)