Mauersägetechnik
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Die Mauersägetechnik, auch Mauersägeverfahren, ist eine ca. 100 Jahre alte Technik zur Trockenlegung von Mauerwerk bei einer Gebäudesanierung. Dabei wird eine nachträgliche Bauwerksabdichtung, eine horizontale Sperre, in ein feuchtes Mauerwerk mittels einer speziellen fahrbaren oder tragbaren Mauerschneidemaschine eingebracht, um weitere Durchfeuchtung zu verhindern.
[Bearbeiten] Verfahren
Das Mauerwerk wird trocken oder nass im Querschnitt mit einem Schnittverlauf von max. 1,5 m aufgeschnitten. In den entstandenen Spalt wird eine Horizontal-Isolierung, bestehend aus 2mm PE-Hart-Folie oder anderer Folien mit einer Mindestüberlappung von 10cm eingelegt.
Diese sogenannte horizontale Sperrschicht verhindert den weiteren Aufstieg von Feuchtigkeit. So wird es ermöglicht, dass das nasse Mauerwerk abtrocknet. Um die Tragfähigkeit des Gebäudes nicht zu beeinträchtigen und die Setzrisse so gering als möglich zuhalten, werden im Abstand von max. 25 cm Kunststoffkeile mit einer Druckfestigkeit von 75 MPa eingeschlagen. Die Schnittfuge wird dann mit Zementmörtel beidseitig ausgefugt. Dabei werden zwischen jeden Keil Kunststofftüllen eingebaut.
Anschließend wird die Schnittzone über den Kunststofftüllen mit einem quellfähigem Injektionsmörtel durch eine Spezialmaschine kraftschlüssig im Druckverfahren verpresst.
Literatur: F. Frössel, "Mauerwerkstrockenlegung und Kellersanierung", IRB-Verlag 2001, 2. Auflage 2003 F. Frössel, "Lexikon der Bauwerksabdichtung und Kellersanierung", Baulino Verlag 2005, 1. Auflage 2005 F. Frössel, "Lehrbuch der Kellersanierung und -abdichtung", Expert Verlag 2006, 1. Auflage 2006