Menschen für Tierrechte
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[Bearbeiten] Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V.
Der Bundesverband Menschen für Tierrechte ist eine bundesweite Dachorganisation mit etwa 100 angeschlossenen Vereinen sowie persönlichen Fördermitgliedern. Der Arbeitsschwerpunkt des 1982 gegründeten Verbandes liegt auf der Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte. Hierzu gehören insbesondere das Recht der Tiere auf Unversehrtheit sowie das uneingeschränkte Recht, entsprechend der eigenen Art zu leben. Deshalb kämpft der Verband für den Ausstieg aus dem Tierversuch und der "Nutztier"-Haltung sowie gegen jeglichen Missbrauch von Tieren. Er konzentriert sich darauf, die Interessen der Tiere bundes- und europaweit im politischen und juristischen Rahmen sowie durch öffentlichkeitswirksame Aktionen zu vertreten.
Die Stärke des Verbandes liegt in dem Zusammenwirken von Fachwissen, politischer Arbeit und Aktionen auf der Straße. Auf Bundes- und Länderebene wirken die Menschen für Tierrechte in vielen Gremien beratend mit, z. B. in der Bundestierschutzkommission, in Kommissionen nach § 15 Tierschutzgesetz sowie in Beiräten der Länderregierungen. Auf europäischer Ebene kooperiert der Verband mit namhaften Tierrechtsorganisationen und Einrichtungen. Der Bundesverband ist bestrebt, neue Akzente in der Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Rechtswissenschaft zu setzen.
[Bearbeiten] Erfolgreiche Kampagnen und Projekte
- Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz
Auf Initiative des Bundesverbandes und nach jahrelanger intensiver Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit hat der Deutsche Bundestag 2002 für die Aufnahme des Tierschutzes ins Grundgesetz gestimmt. So ist ein Fundament für effektiveren Tierschutz geschaffen worden. Erste positive Auswirkungen auf die Gesetzgebung und Rechtsprechung sind spürbar. Die Verbands-Kampagne animals’ constitution war daran beteiligt, dass der Tierschutz auch in den Entwurf der EU-Verfassung aufgenommen wurde.
- Tierversuchsfrei: Qualitätszeichen für Forschung, Lehre und Sicherheit
Der Bundesverband fordert nicht nur tierversuchsfreie Forschung, sondern hat durch Aufklärungsarbeit und Einbringen von Fachwissen bereits jetzt zur Einstellung von Tierversuchen beigetragen. Seit 2004 wird die Giftigkeit von Abwässern nicht mehr an Fischen getestet. Das rettet jedes Jahr 40.000 bis 50.000 Fischen das Leben. Wir bringen Politiker aller Bundestagsfraktionen an einen Tisch, um zu erreichen, dass tierversuchsfreie Testmethoden drastisch gefördert werden. Ein Studium ohne Tierverbrauch ist nicht nur nötig, sondern auch möglich: Der Verband zeigt an Beispielen auf, dass die studentische Ausbildung tierverbrauchsfrei funktioniert.
- Datenbank Tierversuche
Zusammen mit der Mitgliedsorganisation Ärzte gegen Tierversuche recherchiert der Bundesverband zu Tierversuchen und macht öffentlich, was versteckt hinter den Mauern von Versuchslaboren geschieht. Diese Datenbank ist bundesweit einzigartig und enthält auch eine Auflistung tierversuchsfreier Verfahren. Sie ist für alle Internet-Nutzer kostenfrei zugänglich.
- Zirkus ohne Tiere und Ende der „Pelztier“-Haltung
Der Verband hat dazu beigetragen, dass im Bundesrat über ein Verbot von Wildtieren im Zirkus sowie zumindest über deutlich strengere Haltungsvorgaben für „Pelztiere“ beraten und entschieden wird. Diese strengeren Regelungen sollen die „Pelztier“-Haltung auf Dauer unwirtschaftlich machen und damit zu ihrem Ende in Deutschland führen.
- Strafanzeigen gegen quälerische Tiermisshandlungen
Der Verband erstattet Strafanzeigen z. B. gegen „Pelztier“- und „Masthühner“-Halter oder Einzelpersonen, die Tiere quälen. Damit erreicht er, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnimmt und dass das Interesse von Medien und Öffentlichkeit geweckt wird. Wegen des bislang fehlenden Verbandsklagerechts für Tierschutzverbände kann er derzeit noch nicht selbst als Kläger auftreten.
- Patenschaften für Wildtiere
Der Verband beteiligt sich an der Unterbringung beschlagnahmter Wildtiere oder ehemaliger „Versuchsaffen“. Dies ist mit hohem Arbeits- und finanziellen Einsatz verbunden. Tierpaten helfen, diesen Tieren – deren Auswilderung meist nicht mehr möglich ist – ein weitgehend artgerechtes Leben in Auffangstationen zu ermöglichen.
- Unterstützung von Tierschutzprojekten
Durch finanzielle Hilfe oder praktischen Einsatz der im Bundesverband tätigen Tierärztinnen des hilft er, das Elend der Tiere direkt zu lindern, z. B. durch Kastrationen streunender Hunde und Katzen in süd- und osteuropäischen Ländern.
- Juristische Fachliteratur und Beratung
Der juristische Experte und Träger des Bundesverdienstkreuzes Dr. Eisenhart von Loeper, ist Mitautor des „Kommentars zum Tierschutzgesetz“ und berät bundesweit Staatsanwälte und Richter.
[Bearbeiten] Konkrete Ziele und Teilziele für die nahe Zukunft
- Einführung des Verbandsklagerechts für Tierschutzorganisationen
- Verbot von Tierversuchen an Affen als erster Schritt auf dem Weg zum Ausstieg aus dem Tierversuch
- Deutlich verstärkte finanzielle Förderung tierversuchsfreier Forschung
- Zirkus ohne Tiere
- Ende der „Pelztier“-Haltung
- Beginn des Ausstiegs aus der „Nutztier“-Haltung
- Förderung der veganen Lebensweise
- Etablierung einer „Kultur der Tierrechte“ in der Gesellschaft
[Bearbeiten] Magazin „tierrechte“
Mit seinem Magazin tierrechte hat der Bundesverband ein Sprachrohr der Tierrechtsbewegung geschaffen, das als Infodienst für Mitglieder, Journalisten, interessierte Wissenschaftler, Behördenvertreter und Politiker dient. Es erscheint einmal pro Quartal und berichtet über Entwicklungen des Tierschutzes und der Tierrechte unter besonderer Berücksichtigung der politischen Situationen und Aspekte.