Menschenmüll
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Menschenmüll ist eine Künstler-, Aktions- und Wählergruppe in Varel und Umland, insbesondere in Dangast. Mitglieder waren ursprünglich nur Männer.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Gruppe, die in den 1980er Jahren entstanden ist, gründete das Königreich Dangastermoor (KD). Es entstand mit der Wahl des Königs und der Produktion von Nationalitätenkennzeichen KD, wobei auf dem Abstrich des K eine kleine dreizackige Krone angebracht ist. Dangastermoor ist ein Stadtteil von Varel (früher Gemeinde Varel-Land), zwischen Langendamm und Dangast.
Derzeitiger Regent ist Willi I, König von Dangastermoor.
[Bearbeiten] Der Name
MENSCHENMÜLL war der Titel eines 1981 hergestellten sozialkritischen Films (damals noch in Super-8), in dem junge Leute ohne gesellschaftliche Perspektive versuchen, ihren Platz in der Gesellschaft zu erobern. Der Filmtitel wurde danach ohne weiteres Zutun der Akteure zum Synonym für Aktionskunst im Landkreis Friesland.
[Bearbeiten] Aktionen
[Bearbeiten] Filme
MENSCHENMÜLL - Super 8, Premiere im Dangaster Kurhaus, Sozialkritik: arbeits- und zukunftslose Jugendliche suchen ihren Platz in der Gesellschaft
KÖPFE IM STURM - Video, Premiere im Vareler Kino, Fantasy: Trinkfeste Renegaten auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.
[Bearbeiten] RAILA
Ein altes Rettungsboot eines russischen Fischtrawlers wurde zu einem Wikingerschiff umgerüstet. Anlass war Rache für das Brandschatzen Varels im 15. Jhd, als Bremer Söldner im Rahmen der Jagd auf Seeräuber Varel schwer beutelten. Die Reise nach Bremen endete jedoch bereits knapp nach Überqueren des Hohen Weges (Sandwatt zwischen Jade und Weser) in einer Hafenkneipe in Fedderwardersiel.
[Bearbeiten] Rollhockey
Wenn im Winter das Museum SPIJÖÖK geschlossen ist, trifft man sich zum Rollhockeyspielen auf dem Asphaltplatz der Schule Arngaster Straße. Mitspieler willkommen.
[Bearbeiten] Flugtag
Seit Mitte der 1980er Jahre veranstaltet Menschenmüll regelmäßig den sogenannten Flugtag in Dangast am Hafen. Ziel ist es mit einem selbstgebauten Fluggerät vom Sieldeich das Hafenbecken entlang um den Pegel herum, zurück zum Deich zu fliegen.
Jedes Jahr finden sich Menschen in ihren verrückten "Kisten" ein, um dieses zu versuchen. Der Flug endet jedoch immer nach wenigen Metern im Wasser. Der Flugtag zieht jedes Jahr tausende Menschen als Zuschauer an.
Zum Flugtag reiste jedesmal mindestens ein TV-Team an, es gibt Beiträge von NDR, Radio Bremen, Sat1 und RTL. Die Medienpräsenz führte Anfang der 1990er zu einem Plagiat des Flugtages durch einen Fun-Drink-Hersteller, dessen Produkt angeblich nicht Hörner, sondern Flügel verleiht.
[Bearbeiten] Wattgolfen
Nachdem die Akteure in die Jahre kamen und der jährlich steigende Zulauf an Publikum einen unfallfreien Verlauf des Flugtages nicht mehr gewährleisten konnte, wurde stattdessen das "Dangaster Wattgolfen" im Watt vor dem alten Kurhaus ausgetragen.
Nach baulichen Veränderungen (Deicherhöhung durch eine Mauer) im Bereich des Dangaster Sieles wird der Flugtag im jährlichen Wechsel mit dem Wattgolfen wieder durchgeführt. 2006 gab es den Dangaster Flugtag.
[Bearbeiten] Weihnachtstheater
In der Vorweihnachtszeit führt Menschenmüll ein satirisches Weihnachtsschauspiel im Kurhaus Dangast auf. In diesem werden die gesellschaftlichen und politischen Vorkommnisse des Jahres reflektiert.
[Bearbeiten] Museum Spijöök
Um die kostbaren selbstgebastelten Requisiten des Weihnachtstheaters nicht jedesmal der Entsorgung übergeben zu müssen, gründete man den Kulturförderverein KUNSTDÜNGER und eröffnete das Museum SPIJÖÖK am Vareler Hafen. Das Museum ist didaktisch aufgebaut und vermittelt dem interessierten Besucher Kenntnisse der maritimen Eigentümlichkeiten sowie über Menschen und Leben an der Küste.
Besonderes Interesse findet das vor dem Museum ausgestellte ehemalige sowjetische U-Boot, das im Rahmen eines Kompensationsgeschäftes gegen einen gebrauchten VW Golf II und eine Kiste Bier erworben werden konnte.
[Bearbeiten] Wähleraktion
1991 wurde aus Ärger über Entscheidungen des Vareler Stadtrates die MMW (Menschenmüll-Wähleraktion) gegründet. Zuerst nur mit einem Ratsmitglied, inzwischen jedoch in Fraktionsstärke vertreten wird Transparenz bei der Entscheidungsfindung sowie wirtschaftliche Finanzpolitik eingefordert.