Metallizität
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Die Metallizität ist eine in der Astrophysik gebräuchliche Bezeichnung für die "Metallhäufigkeit" (d.h. Häufigkeit der schweren Elemente) in Sternen. Unter "Metall" werden dabei in der Astrophysik, etwas abweichend von der üblichen Bedeutung dieses Begriffes, meist alle Elemente außer Wasserstoff und Helium bezeichnet. Seltener werden darunter auch Elemente mit einer Kernladungszahl von größer oder gleich sechs (Kohlenstoff) verstanden.
Die schweren Elemente wurden im Universum erst durch Kernreaktionen in Sternen gebildet, deswegen hängt die Metallizität eng mit der Entstehungszeit eines Sternes zusammen. Sterne mit niedriger Metallizität sind in einem früheren Entwicklungsstadium des Universums entstanden als noch wenig "Metalle" vorhanden waren. Sterne mit hoher Metallizität sind zu einem späteren Zeitpunkt aus der mit schweren Elementen angereicherten "Asche" früherer Sternengenerationen entstanden.
Als Metallizität wird oft eine einzige Zahl angegeben, die die chemischen Elementhäufigkeiten aller schweren Elemente relativ zu den Häufigkeiten der Sonne bezeichnet. Da sich die Elemente gleichförmig im Universum anreichern, genügt dies für normale Hauptreihensterne. In chemisch pekuliaren oder bereits von der Hauptreihe wegentwickelten Sternen stimmt dieses allgemeine Häufigkeitsmuster jedoch nicht mehr. Außerdem scheint die Sonne, verglichen mit den Sternen der unmittelbaren Nachbarschaft, fast doppelt soviele Metalle zu besitzen.