Michael Rabin (Musiker)
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Michael Rabin (* 2. Mai 1936 in New York City; † 19. Januar 1972 ebenda) war einer der größten Geiger des 20. Jahrhunderts. Er starb mit 35 Jahren unter tragischen Umständen.
Rabins Vater war Geiger beim New York Philharmonic Orchestra, seine Mutter eine Pianistin, die an der Juilliard School in New York studiert hatte. Es wird berichtet, dass Rabin mit einem Jahr perfekt den Takt klopfen konnte und mit drei Jahren ein absolutes Gehör offenbarte. Mit fünf Jahren begann er das Klavierspiel zu erlernen. Kurz darauf bekam er bei einem Arzt, der Amateurgeiger war, eine Miniaturgeige in die Hände, die er nicht mehr hergeben wollte. Sein Vater begann daraufhin, ihn zu unterrrichten. Als sich das große Talent des Sohnes innerhalb weniger Unterrichtsstunden offenbarte, wurde Rabin schließlich Schüler von Ivan Galamian, nach dessen Meinung sein begabtester.
Im Alter von 10 Jahren absolvierte Rabin 1947 seinen ersten öffentlichen Auftritt mit dem Havanna Symphony Orchestra unter Artur Rodszinski. Auf dem Programm dieses Debüts stand das hochvirtuose Violinkonzert Nr. 1 in fis-moll von Henryk Wieniawski. Im Alter von 13 Jahren erfolgte das vielbeachtete Debüt in der New Yorker Carnegie Hall mit dem Violinkonzert Nr. 5 von Henry Vieuxtemps. 1950 fand die erste Schallplattenaufnahme statt, bei Columbia Masterworks erschienen 1950 11 Capricen von Nicoló Paganini.
In den 50er Jahren unterzeichnete Rabin einen Plattenvertrag bei Capitol-EMI, für die er u. a. das Violinkonzert Nr. 1 in D-Dur von Nicoló Paganini zweimal im Abstand weniger Jahre (einmal Mono, einmal Stereo) aufnahm, außerdem die beiden Violinkonzerte von Henryk Wieniawski sowie die Violinkonzerte von Peter I. Tschaikovsky, Felix Mendelssohn Bartholdy und Alexander Glasunov. Berühmt wurde seine 1958 entstandene Gesamtaufnahme der 24 Capricen von Nicoló Paganini, die für viele bis heute unübertroffen ist und Itzhak Perlman erklärtermaßen zu seiner berühmt gewordenen Gesamtaufnahme von 1972 inspirierte („I would like to dedicate this album to the memory of my dear friend and colleague, Michael Rabin. In preparing for the recording, his influence was a constant source of inspiration for me.“ - Itzhak Perlman). Aus unklaren Gründen betrat Rabin nach 1959 kein Tonstudio mehr, während er seine Konzertkarriere zunächst ungebrochen fortsetzte. Allerdings entstanden in den 60er Jahren noch einige Fernsehaufnahmen, die belegen, auf welchem geigerischen Niveau sich Rabin noch immer bewegte.
Rabin spielte eine Violine von Giuseppe Guarneri del Gesu aus dem Jahr 1735 („ex-Kubelik“).
Anfang der 60er Jahre traten Gerüchte über eine emotionale Instabilität des Geigers auf, in den späten 60er Jahren über chronischen Drogenmissbrauch. Rabin entwickelte ausgeprägte Ängste, z. B. die, von der Bühne zu fallen. Über seinen verfrühten Tod im Jahr 1972 wird berichtet, dass er auf einem Teppichläufer ausgerutscht und hierbei mit dem Kopf so unglücklich gegen einen Stuhl gestoßen sei, dass er an den Verletzungsfolgen starb.
Nach dem Urteil vieler bedeutender Zeitgenossen gehörte Rabin zu den bedeutendsten Violintalenten des 20. Jahrhunderts. Möglicherweise weil es ihm nicht gelang, den schwierigen Übergang vom Dasein als Wunderkind ins Erwachsenenalter zu bewältigen, verlor die Welt so frühzeitig diesen wunderbaren Geiger, der bei aller technischen und tonlichen Perfektion und großen Musikalität sicherlich noch eine enorme Entwicklung vor sich gehabt hätte. Ganz wesentlich trug hierzu sicherlich bei, dass Rabin ein unglaubliches Pensum an Konzerten mit einem in jeder Hinsicht beschränkten, meist virtousen Repertoire zu absolvieren hatte und es ihm offenbar nicht gelang, sich lebensnotwendige Freiräume zu schaffen.
[Bearbeiten] Zitate
„Wir Solisten sind allesamt Sklaven unseres Instruments.“
„Eine andere Sache ist das tyrannisierende System der Programme. Warum soll man an dieser Tradition kleben? Warum sollen nicht Anordnungen vorstellbar sein, die dem Künstler gefallen?“
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag im DMA
- (Unvollständige) Liste von Plattenaufnahmen
- Kurzbiographie und Diskographie (Sony Classical)
PND: kein individualisierter Datensatz vorhanden (Stand: 9. September 2006) |
Personendaten | |
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NAME | Rabin, Michael |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Violinist |
GEBURTSDATUM | 2. Mai 1936 |
GEBURTSORT | New York City, New York, USA |
STERBEDATUM | 19. Januar 1972 |
STERBEORT | New York City, New York, USA |