Milliarium
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Ein Milliarium (Plural: milliaria) war im Römischen Reich eine Distanzsäule an einer Römerstraße (Meilenstein).
Durch den Volkstribun Gaius Gracchus wurde 123 v. Chr. per Gesetz vorgeschlagen, auf allen römischen Straßen Säulen zur Entfernungsangabe aufzustellen. Diese sollten im Abstand von einer römischen Meile errichtet werden. Die bis zu zwei Meter hohen Säulen enthielten neben den Orts- und Entfernungsangaben in römischen Meilen (1.000 Doppelschritte, etwa 1,5 km) auch Hinweise zum Erbauer, Baujahr und Bauausführung der Straße sowie (während des Kaiserreiches) den Namen des Kaisers zu dessen Ehren die Säule errichtet wurde.
Die Entfernungsangaben auf diesen Säulen wurden von jeweils verschiedenen Orten aus gezählt. In Rom stand auf dem Forum Romanum das Miliarium Aureum – die „goldene Meilensäule“. Diese bestand nicht, wie der Name suggeriert, aus Gold, sondern aus Bronze. Lediglich die Inschriften waren in Goldlettern verfasst und enthielten alle von Rom ausgehenden Straßen sowie deren Endziele.
In bestimmten vormals keltischen Gebieten der nördlichen Provinzen standen die Steine im Abstand einer Leuge (etwa 2,450 km), daher Leugensteine genannt.