Mitch Mitchell

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John "Mitch" Mitchell (* 9. Juli 1947 in London) war ein vielbeschäftigter Kinderschauspieler und später der kongeniale Schlagzeuger von Jimi Hendrix.

Mitchell lernte sein Instrument bei Jim Marshall (dessen Verstärkersystem den Rock-Sound der sechziger Jahre entscheidend prägte), als er neben der Schauspielerei in dessen Musikinstrumentenladen mitarbeitete. Mitchells musikalisches Vorbild war der legendäre US-amerikanische Jazz-Drummer Elvin Jones. Wie dieser war Mitchell in hohem Maße ein ausgesprochener Autodidakt, der zudem verblüffend schnell lernte. Ein zusätzlicher Hinweis auf seine hervorragende rhythmische Begabung besteht darin, dass er vorzüglich Step tanzen konnte - eine Fähigkeit, die er auch mit anderen großen Schlagzeugern wie Buddy Rich und Steve Gadd teilte.

Vor seiner Zeit mit der Jimi Hendrix Experience spielte er unter anderem mit Georgie Fame bei Georgie Fame and the Blue Flames und auch nach der Auflösung dieser Gruppe in Fames Soloprojekt. Als Chas Chandler - der ehemalige Bassist der Animals - im September 1966 Jimi Hendrix unter Vertrag nahm und in London Musiker für die geplante Jimi-Hendrix-Group suchte, wurde unter anderem ein umfangreiches Drummer-Casting durchgeführt, bei welchem Mitchell alle anderen Mitbewerber auf Grund seines überragenden Könnens ausstach und sich am Ende auch gegen den bereits renommierten Schlagzeuger Aynsley Dunbar durchsetzte. Mit der bravourösen Absolvierung dieses Ausleseverfahrens war seine Aufnahme in die Jimi Hendrix Experience vollzogen.

Auch nach Auflösung der JHE spielte Mitchell weiterhin mit Jimi Hendrix, z.B. beim Woodstock-Festival 1969. Von April bis September 1970 spielte er in einer Neuauflage von JHE mit Jimi Hendrix und Billy Cox am Bass auf deren letzter US- und Europatournee.

Als enorm versierter Jazz-Schlagzeuger - mit einem ungleich größeren schlagtechnischen Repertoire als im Rock-Drumming sonst üblich sowie mit einem exzellenten rhythmischen Antizipationsvermögen - schaffte es Mitchell, auf Hendrix' komplexe, besonders bei Live-Auftritten über weite Strecken improvisatorisch gehaltene Musik in kongenialer Weise einzugehen und einerseits dessen Gitarre-Soli mit einer diffizilen Polyrhythmik zu unterlegen - andererseits in den „Lücken“ seine schnellen, energetischen Drum-Soli zu präsentieren.

Ein Paradebeispiel für seine variantenreiche, äußerst dynamische und dabei stets überaus präzise Schlagzeugarbeit - auch im schlagtechnisch besonders anspruchsvollen Fast Rock - zeigt sich in der Hendrix-Komposition „Fire“ vom Album „Are You Experienced?“. Seine außerordentliche Fähigkeit zur spontanen Innovation, sein ausgeprägtes rhythmisches Feeling sowie seine herausragende Virtuosität machten Mitchell zu einem der besten Drummer im Improvisationsbereich.

Nach der Auflösung der JHE durch den plötzlichen, mysteriösen Tod von Jimi Hendrix am 18. September 1970 schloß sich Mitchell keiner Musikformation mehr als ständiges Mitglied an: Die überragende musikalische Position, die Jimi Hendrix eingenommen hatte, war nicht adäquat wiederzubesetzen; diese Lücke musste zwangsläufig auf Dauer leer bleiben. Seit diesem Zeitpunkt ist Mitch Mitchell als gefragter Session- und Studiomusiker tätig.