Mobile Reserve
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter der Bezeichnung Mobile Reserve versteht man in Bayern Lehrkräfte, die erkrankte oder aufgrund von Fortbildungen verhinderte Kollegen vertreten, um so die Unterrichtsausfälle zu beschränken. Mobile Reserven werden in der Regel für die Dauer eines Schuljahres von ihrer Stammschule abgeordnet. Sie sind meist innerhalb ihrer Schulart und in den Grenzen ihres Schulamtsbezirkes tätig.
Lehrkräfte an bayerischen Grund- und Hauptschulen sind dazu verpflichtet bis zur Vollendung des 50. Lebensjahres wenigstens zwei mobile Jahre zu leisten. Im Schuljahr 2004/2005 waren bayernweit 1872 Lehrer und 227 Fachlehrer im mobilen Einsatz.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus [1]
[Bearbeiten] Kritik
So interessant und fürsorglich die Idee der Mobilen Reserve erscheinen mag, wiehert wie so oft im täglichen Leben auch hier der Amtsschimmel. So werden für die Mobile Reserve nicht etwa zusätzliche Lehrer eingestellt, die dann als Mobile Reserve von Schule zu Schule geschickt werden. Vielmehr sind es Lehrer, die ohnehin schon eingestellt sind und nun auserkoren sind, die Zeit der Mobilen Reserve abzuleisten. Dies bedeutet, dass der Lehrer dann an seiner Stammschule fehlt, weil er ja Mobile Reserve ist.
Und weil an der Stammschule halt ein Lehrer fehlt, kommt dann dort eine andere Lehrkraft hin - ebenfalls als Mobile Reserve. Insofern ist dieses System ein wenig mit der Reise nach Jerusalem zu vergleichen.
Doch weit gefehlt, wer meint die beiden Jahre seien gut zu überschauen: Wer nicht mindestens 3 verschiedene Einsätze innerhalb seines Jahres als Mobile Reserve vorweisen kann (Die Zuteilung erfolgt durch das Schulamt), dem wird die Gültigkeit des Einsatzes abgesprochen.
Auf diese Weise wird dann der Lehrer für ein weiteres Jahr zu Schulen vagabundieren, zu denen er keine langfristige Bindung aufbauen kann.
Ob dies im Sinne der Schüler ist, muss zumindest angezweifelt werden.
