Mollicutes
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Mollicutes | ||||||||
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Systematik | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
Mollicutes | ||||||||
Mollicutes bezeichnet eine Klasse von Bakterien. Sie gehören zum Stamm der meist grampositiven Firmicutes, sind selbst aber gramnegativ, weil sie keine Zellwand besitzen. Sie repräsentieren die kleinsten und einfachsten bekannten Organismen, und sie leben parasitisch von anderen Zellen. Die winzigen Mollicutes sitzen dabei auf oder in ihren Wirtszellen und entnehmen diesen viele der Verbindungen, die sie zum Leben benötigen. Besonders in der Familie der Mycoplasmen findet man Krankheitserreger. Das Genom der Mollicutes ist sehr klein und lässt zahlreiche Gene für die Synthese lebenswichtiger Moleküle (etwa Aminosäuren) vermissen. Dies beruht - genau wie das Fehlen einer Zellwand - auf der Anpassung an die parasitische Lebensweise.
Vertreter der Mollicutes sind in Forschungslabors gefürchtete Kontaminanten von Zellkulturen, weil sie aufgrund ihrer geringen Größe und flexiblen Zellstruktur bakteriendichte Filter passieren können. Durchschnittlich 30% aller Zellkulturen sollen Mycoplasmen enthalten. Die häufigsten Kontaminanten sind Mycoplasma hyoorhinis, M. laidlawaii, M. arginii und M. orale. Die Mycoplasmen können physiologische und morphologische Parameter der infizierten Zellen verändern und so die Ergebnisse verschiedener Experimente beeinflussen. Zellkulturen müssen deshalb regelmäßig auf Kontamination untersucht werden.
Ordnungen: Mycoplasmatales, Entomoplasmatales, Acholeplasmatales, Anaeroplasmatales