Muff (Kleidung)
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Ein Muff (abgeleitet von lat. muffula für Pelzhandschuh) ist ein röhrenförmig zusammengenähtes Stück Pelz oder Strick, in das die Hände von beiden Seiten hineingesteckt werden, um sie warm zu halten. Er wurde früher vor allem von vornehmen Damen im Winter statt Handschuhen getragen; heute ist er aus der Mode gekommen.
Erstmals erwähnt ist ein Muff im Jahr 1590 in einem venezianischen Trachtenbuch. Im 17. Jahrhundert wurde er auch in Deutschland und Frankreich bei den höheren Ständen populär, und zwar bei Männern wie Frauen gleichermaßen. In einigen deutschen Gegenden wurde der Muff auch Schlurpfer genannt. Frauen der unteren Stände trugen als Ersatz einfach eine Decke, die sie um die Hände wickelten. Im 19. Jahrhundert wurde der Muff zu einem reinen Damen-Accessoire. Um 1910 gehörte er zwingend zur eleganten weiblichen Wintergarderobe, danach wurde er jedoch bald von den Pelzhandschuhen verdrängt.