Nähe-Effekt
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Der Nähe-Effekt ist ein Begriff aus der Personalführung.
Der Begriff entwickelte sich aus der Beobachtung heraus, dass Beurteilungen im Personalbereich häufig durch die persönliche Nähe zwischen Beurteiler und Beurteiltem verzerrt werden. Ist die Zusammenarbeit zwischen beiden sehr eng, dann fällt die Beurteilung meist besser aus. Ist die Zusammenarbeit hingegen nur locker, dann fällt die Beurteilung bei gleicher Leistung eher schlechter aus. Der Beurteilende scheut Konflikte mit engen Mitarbeitern.
Doch hat der Nähe-Effekt auch einen realistischen Hintergrund, da der Beurteilte sich bei enger Zusammenarbeit besser auf die Erwartungen des Beurteilers einstellen kann. Es ist leichter, mit Schwächen und Stärken des anderen umzugehen, wenn man sich gut kennt.
Ein weiteres Problem tritt auf, wenn der beurteilte Mitarbeiter durch den Beurteilenden selbst eingestellt wurde. Dann stellt jede Beurteilung auch zugleich eine Überprüfung der eigenen Einstellungsentscheidung dar. Der Beurteilende beurteilt sich demnach indirekt auch selbst. Dies kann die Tendenz zu einer guten Bewertung noch verstärken.