Diskussion:Namenstag
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bei der Liste ist wohl durch die letzten Bearbeitungen etwas durcheinander geraten; die Liste ist doppelt, da ich nicht weiss, welche nun die korrekte ist, sollte sich mal einer der Letztbearbeiter darumkümmern pm 20:56, 4. Mai 2004 (CEST)
[Bearbeiten] Namenstag und Geburtstag
„Bis in die 1950er Jahre galt in Deutschland die Gleichung „Namenstag = katholisches Fest– Geburtstag = evangelisches Fest“.
Die Geburtstagsfeier als ein „weltliches“ Fest war bereits im Mittelalter bekannt, allerdings fast ausschließlich in vornehmen, adligen Kreisen. (Vielen einfachen Leuten war dagegen ihr eigenes Geburtsdatum, oft auch ihr Lebensalter, nicht genau bekannt.) So gesehen ist der Namenstag das jüngere der beiden Feste, denn er wurde erst im Zuge der Reformation durch die katholische Kirche propagiert. Während die Protestanten der Heiligenverehrung kritisch gegenüberstanden, versuchte die katholische Kirche die Heiligen zu popularisieren: Sie rief die Gläubigen auf, bei der Wahl der Vornamen nur noch Namen von Heiligen zu berücksichtigen und den Tag des Namenspatron/der Namenpatronin festlich zu begehen. Ähnlich wie andere konfessionelle Elemente wie z.B. Prozessionen, wollte man damit ein spezifisch katholisches Bewusstsein schaffen. Wie erfolgreich und langlebig diese Propaganda der katholischen Erneuerung war, zeigt sich in der Festtradition in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Auf einer Verbreitungskarte, die 1936 anhand einer Umfrage im Atlas für Deutsche Volkskunde (ADV) veröffentlicht worden ist, lässt sich der Zusammenhang von Konfession und Geburtstags- bzw. Namenstagsfeier auf den ersten Blick erkennen.
Doch bereits zu dieser Zeit, besonders aber nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde der Geburtstag bei den Katholiken immer populärer, und parallel dazu verlor der Namenstag an Bedeutung. Die oben abgebildete Glückwunschkarte macht aber deutlich, dass sich der Namenstag bereits schon früher von seiner ursprünglichen katholischen-konfessionellen Bindung löste und als säkularisiertes Fest begangen wurde: Nicht der Namenspatron wird dort thematisiert, sondern genau die gleichen weltlich-zeittypischen Motive wie bei Glückwunschkarten zum Geburtstag.
Über die Ursachen dieses Wandlungsprozesses sind zahlreiche Überlegungen angestellt worden: Immer wieder genannt werden makro-gesellschaftlichen Erklärungsmodelle – Modernisierung, Individualisierung („persönlichen“ Jahrestag, nicht der eines Heiligen) und veränderte Zeitkonzepte (zyklische Zeit - Namenstag, lineare Zeit - Geburtstag). Schließlich ist zu berücksichtigen, dass die katholische Kirche selbst, vor allem nach dem 2. Vatikanischen Konzil Anfang der 1960er Jahre, kein besonderes Engagement für die Verehrung der Heiligen zeigte. – Wohl nicht zuletzt auch deswegen, weil die Heiligen in Zeiten der Ökumene aus ihrer Rolle als Bannerträger der katholischen Kirche in der konfessionellen Auseinandersetzung entlassen werden konnten.
So sind es heute oft nur noch die Blumengeschäfte, die sich darum bemühen, die Tradition des Namenstages nicht ganz in Vergessenheit geraten zu lassen.”
Peter Höher
Literatur: Atlas der Deutschen Volkskunde. Herausgegeben mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft von Heinrich Harmjanz und Erich Röhr. 2. Lieferung. Leipzig 1937, Karte 35: Feier des Geburtstages - Namenstages Fritz Böhm: Geburtstag und Namenstag im deutschen Volksbrauch. Berlin, Leipzig 1938 Walter Düring: Geburtstag und Namenstag. Eine liturgiegeschichtliche Studie. München 1959 Marie-Luise Hopf-Droste: Der Geburtstag. Ein Beitrag zur Entstehung eines modernen Festes. In: Zeitschrift für Volkskunde 75, 1979, S. 229-237 Margareth Lanzinger: Namenkultur - mikrohistorisch und auch qualitativ. In: Historische Anthropologie 10, 2002, Heft 1, S. 116-124
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[Bearbeiten] Zweigeschlechtliche Formulierung
Ich finde die Zweigeschlechtliche Formulierung schlecht lesbar. (zB.: "...Verbindung mit dem Apostel oder dem/der Märtyrer/in, dessen/deren Namen der/die Neugetaufte empfing.")
- Da es weibliche wie männliche Vornamen gibt, kommt man an dieser textlichen Unterscheidung nicht vorbei. Sie ist auf das Notwendigste beschränkt. Der Artikel muss beide Geschlechter berücksichtigen. Wenn es bessere Formulierungen gibt, ist gegen eine gleichwertige Abänderung des Textes nichts einzuwenden.
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