Nazivergleich
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Ein Nazivergleich ist der Vergleich einer Person oder ihrer Handlungsweise mit einer Person der Zeit des Nationalsozialismus oder deren Handlungsweise. In der Regel spricht man nur dann von einem Nazivergleich, wenn dieser von einer prominenten Persönlichkeit in der Öffentlichkeit angestellt wird bzw. sobald er der Öffentlichkeit bekannt wird. Der Nazivergleich dient häufig der Diffamierung des politischen Gegners. Er stellt einen Tabubruch dar, der meist mit nachträglichen Entschuldigungen wieder gutgemacht werden muss, aber auch mit dem Verlust von Ämtern und Funktionen bestraft werden kann.
Nazivergleiche relativieren in der Regel den Nationalsozialismus ("Bush = Hitler", verbreiteter Slogan in der Zeit der Demonstrationen gegen den Dritten Golfkrieg) und werden als rhetorisches Mittel zur Rechtfertigung umstrittener Maßnahmen verwendet (z. B. Joschka Fischer am Vorabend des Krieges der NATO gegen Serbien: "Ich habe auch gelernt: Nie wieder Auschwitz.").
In der Internet-Diskussionskultur wird ein Nazivergleich als argumentative Bankrotterklärung des Vergleichenden gewertet, siehe Godwins Gesetz.
[Bearbeiten] Literatur
Wolfram Wette: Ein Hitler des Orients? NS-Vergleiche in der Kriegspropaganda von Demokratien. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, Bd. 54 (2003), 4, S. 231-242.
[Bearbeiten] Weblinks
- Nazi-Vergleiche verursachen immer wieder Skandale, faz.net, 20. September 2002
- "Pflichtgefühl, Machbarkeit, Standhaftigkeit" Die Nazi-Vergleiche häufen sich und überschatten immer mehr die politische Kultur, Lingua et Opinio, 25. Februar 2003
- Sammlung Hitlervergleiche (englisch)
[Bearbeiten] Siehe auch
- Auschwitzkeule
- Antisemitismuskeule
- Godwins Gesetz