Neo-Dada
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Neo-Dada bezeichnet eine Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hervorgegangene und bis in die 60er Jahre reichende künstlerische Bewegung, die in Anlehnung am Dadaismus neue Ausdrucksformen entwickelte, die die Kunst der Alltagswirklichkeit annähern sollte. Die Vertreter des Neo-Dada waren sich einig in der Ablehnung der damals vorherrschenden Kunstrichtung des abstrakten Expressionismus.
Der Begriff Neo-Dadaismus beinhaltet eine Zusammenführung sowohl der frühen Tendenzen der amerikanischen Pop-Art, sich mit der Dingwelt der Konsumindustrie zu befassen, als auch der Versuche des französischen Nouveau Réalisme, Kunst und Leben miteinander zu verbinden, indem die Künstler Materialien des Alltags in ihre Kunstproduktion integrierten und in ihren Werken einen "soziologischen Bezug" herzustellten versuchten. Ein besonderer Ausdruck des Bemühens um Angleichung von Kunst und Leben ist die Inszenierung von Wirklichkeit in der Aktionskunst. Insbesondere bei der Entwicklung dieser Kunstform kam es zu einer partiellen Zusammenarbeit zwischen den Künstlern beider Kontinente.
Mit Joseph Beuys schließlich ging der Anspruch des Neo-Dada, Kunst und Leben miteinander zu verbinden, in einem "erweiterten Kunstbegriff" der "Sozialen Plastik" auf.
Die im Neo-Dada weiterentwickelten Ausdrucksformen sind u.a.: Objektkunst, Environment, Assemblage, Combine Painting, Happening, Fluxus.