Neuleiningen-Tal
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Neuleiningen-Tal ist ein Weiler, der nur aus wenigen Häusern besteht und zur Ortsgemeinde Neuleiningen (Landkreis Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz) gehört.
[Bearbeiten] Lage
Während der Hauptort sich in etwa 300 m Höhe auf einem Vorberg nahe dem nördlichen Ende des pfälzischen Haardt um die gleichnamige Burg Neuleiningen gruppiert, befindet sich der Weiler mit zwei Mühlen ca. 120 m tiefer unten am Eckbach. An diesem entlang verläuft ein Abschnitt des Eckbachmühlen-Rad- und Wanderweges, der 23 Mühlen der Region verbindet, die teilweise restauriert sind. Davon befinden sich zwei Mühlen in Neuleiningen-Tal. Unterhalb öffnet sich das Eckbachtal zur Weinstraße, der rebenbestandenen Hügellandschaft am Westrand der Rheinebene. Direkt östlich an den Weiler grenzt der Nachbarort Kleinkarlbach.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Obermühle
Die Obermühle, 1615 erstmals urkundlich erwähnt, ist eine ehemalige Getreide- und Papiermühle. Sie wurde 1864 in eine Porzellan- und Steingutfabrik umgewandelt, die nach dem Ersten Weltkrieg in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und 1937 liquidiert werden musste. Die umgebaute Anlage wird im 21. Jahrhundert durch eine Spedition genutzt.
Felsenmühle
Die ca. 300 m unterhalb gelegene Felsenmühle wurde 1490 erstmals genannt. Sie besteht aus dem Haupthaus im Norden, einem Wohnflügel im Osten, einer großen alten Scheune im Süden und dem Mühlenflügel im Westen; dazwischen erstreckt sich ein gepflasterter Innenhof. Das Erdgeschoss des Haupthauses liegt ein Stockwerk höher als der Hof, der über eine mittig angebrachte Doppeltreppe erreicht wird.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Felsenmühle durch den Müller Matthias Geißler, den Eigentümer der Obermühle, ersteigert, nachdem er zu einer List gegriffen hatte: Statt - wie seine Vorgänger - sein Brauchwasser über einen parallel zum Eckbach verlaufenden Kanal dem Betreiber der Felsenmühle zu überlassen, leitete Geißler es direkt in den Eckbach ab. Da dieser 50 m südlich der Felsenmühle vorbeifließt, war die Mühle trockengelegt, so dass ihr die Existenzgrundlage genommen war. Geißler erwarb sie, um sie anschließend selbst zu betreiben. 1749 erhielt er die Genehmigung für einen Weinausschank in der Mühle. Im 19. und 20. Jahrhundert diente sie verschiedenen Zwecken: Glasurherstellung für die damalige Steingutfabrik in der Obermühle, dann Bierausschank, im Zweiten Weltkrieg schließlich Gefangenenlager.
Seit 1994 war sie wiederum Gastwirtschaft, in der auch eine Weinstube und ein Hotel garni betrieben wurden. In der Gaststube konnte ein riesiges unterschlächtiges Wasserrad besichtigt werden. 2004 musste der Inhaber die Anlage aus Altersgründen schließen; seither stand sie leer und erlitt Einbruch- und Frostschäden. Nachdem sich ein neuer Investor gefunden hat, soll nach der notwendigen Renovierung zumindest die Gaststube als Restaurant neu eröffnet werden. Als Zeitraum ist 2006/07 im Gespräch.
Eckbachweiher
Oberhalb (westlich) der beiden Mühlen ist das Gewässer zum Eckbachweiher aufgestaut. Dieser diente früher als Wasserspeicher und stellte auch in Trockenperioden den Betrieb der Mühlen sicher.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 49° 32′ 25" N, 8° 8′ 21" O