Diskussion:Nichttrinker

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Ich habe den Artikel noch einmal überarbeitet, unten der Entwurf. infomax 15:43, 19. Jan. 2007 (CET)

Der Begriff Nichttrinker bezeichnet Menschen, die keinen Alkohol trinken.

Die Begriffe Abstinent, Abstinenzler oder Antialkoholiker drücken denselben Sachverhalt aus, haben jedoch zusätzliche wertende Bedeutungen. Der Abstinenzler verzichtet auf Alkohol, er hält sich von ihm fern (abstinere (lat.) sich fernhalten). Der Antialkoholiker lehnt Alkohol als Getränk generell ab. Ihm wird auch unterstellt, dass er für diese Einstellung aktiv eintritt und andere in dieser Hinsicht beeinflussen will.

Der Nichttrinker verzichtet jedoch nicht, er sieht im Geschmack von Alkohol keinen Genuss und in der psychischen Wirkung keinen Nutzen für sich. Oder er gehört zu einem Kulturkreis, in dem das Trinken von Alkohol nicht üblich ist.

Inhaltsverzeichnis 1 Beispiel für die Verwendung des Begriffes 2 Entstehung des Begriffs 3 Bedeutung des Begriffes im Sinne einer ausbleibenden Diskriminierung 4 Gründe für die Zugehörigkeit zu den Nichttrinkern 5 Nichttrinkerschutz 6 Für und Wider Alkoholkonsum 7 Quellen

[Bearbeiten] Beispiel für die Verwendung des Begriffes

Die Anzahl der Nichttrinker in Deutschland ist in den letzten Jahren konstant geblieben. Moslem sind generell Nichttrinker.

[Bearbeiten] Entstehung des Begriffs

Es ist zu vermuten, dass der Begriff „Nichttrinker“ sich analog zum Begriff „Nichtraucher“ entwickelt hat.

[Bearbeiten] Bedeutung des Begriffes im Sinne einer ausbleibenden Diskriminierung

Durch den Begriff wird eine nicht wertende, neutrale Bezeichnung für diejenigen Menschen ermöglicht, die keinen Alkohol trinken. Schätzungen gehen davon aus, dass ca. 10% der Erwachsenen in Deutschland Nichttrinker sind, 90% somit gelegentlich oder regelmäßig Alkohol trinken ^[1]. Somit wird ein Nichttrinker sich als Außenseiter erleben. Er möchte ungern der Gruppe der Abstinenzler zugerechnet werden, er möchte sein Verhalten als ganz normal gesundheitsorientiert und nicht einmal als besonders tugendhaft erleben. Für ihn ist es deshalb positiv, dass es für sein Verhalten einen Begriff gibt, der ihn nicht diskriminiert.

[Bearbeiten] Gründe für die Zugehörigkeit zu den Nichttrinkern

Zunächst zählen alle Kinder und Jugendliche zu den Nichttrinkern - solange sie noch keinen Alkohol trinken.

Weiterhin ist es weltweit in vielen Kulturkreisen unüblich, Alkohol zu trinken.

Zusätzlich geht es um Menschen, die am Geschmack und an der Wirkung von Alkohol keinen Gefallen gefunden haben. In ähnlicher Weise haben viele das Rauchen ausprobiert, daran aber keinen Gefallen gefunden. Sie werden in ähnlicher Weise als "Nichtraucher" bezeichnet, nicht als "Abstinent".

Andererseits geht es um Menschen, die nach dem Erleben einer Suchtproblematik keinen Alkohol mehr trinken wollen. Diese werden im Volksmund als „trockene Alkoholiker“ bezeichnet. Für ehemalige ehemalige Raucher gibt es keine derartige (diskriminierende) Bezeichnung, sie können sich "Nichtraucher" nennen.

Außerdem mag es sich um Menschen handeln, die bei anderen eine Suchtproblematik erlebt haben und aufgrund ihrer damit verbundenen negativen Erlebnisse zu Nichttrinkern wurden.

Letztlich nennen sich Menschen "Nichttrinker", die nach einer allgemeinen Auseinandersetzung mit dem Für und Wider des Alkoholtrinkens zur Einstellung kommen, dass sie keinen Alkohol mehr trinken w o l l e n.

Auch in der neueren Alkoholtherapie wird angestrebt, dass die Betroffenen zur Einstellung kommen, dass sie keinen Alkohol mehr trinken w o l l e n – nicht dürfen. Sie sehen dann ein alkoholfreies Leben nicht mehr als Verzicht (, dem sie nachtrauern. Hierin liegt dann auch die Rückfallgefahr.) Sie sehen es als die allgemein gesündere Lebensweise für alle Menschen, die sich ersthaft mit dem Konsum von Alkohol auseinandergesetzt haben.

[Bearbeiten] Nichttrinkerschutz

In Deutschland praktizieren über 10 Mio. Menschen einen bedenklichen Umgang mit Alkohol. ^[2]. Die Hoffnung, dass mit Alkohol verantwortungsvoll umgegangen wird, erfüllt sich somit nicht generell. Auch deshalb gibt es eine Vielzahl von Hilfsangeboten für Alkoholkranke und Alkoholgefährdete. Neben den Alkoholkranken sind zusätzlich diejenigen Menschen zu berücksichtigen, die direkt oder indirekt durch Alkoholkonsum geschädigt werden, selbst jedoch moderat trinken oder Nichttrinker sind. Zum einen leiden etwa 8 Millionen Mitbetroffene, insbesondere Familienmitglieder und Angehörige ^[3]. Zum anderen wird die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten mit den Kosten der Alkoholkranken belastet. Ein erheblicher Anteil der Kriminalität geschieht unter Alkoholeinfluss, darunter 38% aller Totschläge und 31% aller Vergewaltigungen ^[4]. Unfälle aller Art und Unfallverletzte und -tote im Straßenverkehr sind ebenfalls zu berücksichtigen. Auch im Interesse eines besseren Nichttrinkerschutzes wurden von der EU Empfehlungen erarbeitet für eine restriktivere Alkoholkontrollpolitik der Länder ^[5].

[Bearbeiten] Für und Wider Alkoholkonsum

Wenn 90% der Bevölkerung eine bestimmte Kultur pflegen (s. o.), wird diese eher selten hinterfragt. Bei einer kritischen Betrachtung wird erkennbar, dass man im Rahmen seiner Sozialisation in den Alkoholkonsum eingeführt wurde – das Trinken also nicht nach ausführlicher Auseinandersetzung mit dem Für und Wider begonnen hat. Wer diese rationale Auseinandersetzung nachholt, stellt fest, dass aus medizinischer Sicht vom Trinken von Alkohol abgeraten wird ^[6]. Auch die von der WHO empfohlenen Trinkmengen werden nicht als risikolos sondern als risikoarm bezeichnet. Alkohol ist ein Zellgift, das auf viele Organe auch in kleinen Mengen schädigende Wirkungen hat. Die geringfügigen evtl. positiven Wirkungen werden durch schädliche Nebenwirkungen mehr als aufgehoben. Auch als Medikament wird Alkohol deshalb nicht mehr eingesetzt^[7].

Die psychoaktiven Wirkungen des Alkohols können ebenfalls kritisch betrachtet werden. Es ist mit Nebenwirkungen verbunden, seinen Stimmungshaushalt durch Drogen zu beeinflussen. Eine Suchtgefahr besteht, wenn man das regelmäßig macht: Z. B. zur „Entspannung“ am Feierabend oder zur „Stimmungsaufhellung“ bei feierlichen Anlässen oder im Urlaub. Nebenwirkungsärmer ist es, die eigene emotionale Intelligenz zu schulen durch Entspannungstraining, Training im Umgang mit Befürchtungen und Sorgen sowie zur Eigenmotivation oder Überwindung von Ängsten.

[Bearbeiten] Quellen

1. ↑ (W. Feuerlein: Alkoholismus. München 5. Aufl. 2005, S.83)
2. ↑ Der Spiegel 40/2006: Die erste Scheibe der Salami. S. 87
3. ↑ DHS (Hg.): Alkohol. O.J., S.22
4. ↑ (DHS (Hg.): Alkohol. O.J. Hamm, S.11)
5. ↑ Der Spiegel 40/2006: Die erste Scheibe der Salami. S. 87
6. ↑ www.bzga.de
7. ↑ DHS (Hg.): Alkoholabhängigkeit. O.J. Hamm, S.110ff).