Nobatia
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Nobatia ist der Name des Landes der Nobaden, die sich seit dem 4. nachchristlichen Jahrhundert in Unternubien belegen lassen.
Die Nobaden werden bei antiken Autoren, aber auch in eigenen Inschriften (z. B. die des Silko) so genannt. Diese Inschriften sind meist in griechisch, aber auch in koptisch abgefasst. Aus diesen Texte erfährt man, dass die Nobaden in einem ewigen Kampf mit den Blemmyern verwickelt waren. Ihre Hauptstadt war Faras. Es sind die Namen einiger Könige bekannt, die sich zunächst wohl in der Tradition des meroitischen Reiches sahen.
Im 6. Jahrhundert wurden die Nobaden christlich und sind kurz darauf von dem südlich gelegenen Königreich Makuria erobert oder einverleibt worden.
Archäologisch sind die Nobaden mit der sog. Ballana-Kultur, die auch als X-Gruppe bezeichnet wird, identisch. Diese Kultur zeigt eine Mischung mediterraner und meroitischer Elemente. Auffallend sind vor allem die reichen Bestattungen (Ballana, Qustul) unter Grabhügeln, in denen wohl auch Menschen- und Tieropfer dargebracht worden sind.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Derek A. Welsby:The Mediaval Kingdoms of Nubia, London 2002, S. 16-67, ISBN 0-7141-1947-4