Nullzeit
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Die Nullzeit ist beim Tauchen mit Drucklufttauchgerät (DTG) die durch die Dekompressionstabelle vorgegebene Zeitspanne, in der man ohne Dekompressionsstopp (zeitliches Verharren in einer bestimmten Tiefe) an die Wasseroberfläche zurückkehren kann. Alle Tauchverbände empfehlen jedoch selbst bei Durchführung eines Nullzeittauchgangs die Einhaltung eines Sicherheitsstopps von drei Minuten in einer Tiefe von fünf Metern.
Beim Tauchen mit Drucklufttauchgerät befindet sich in der Druckluftflasche komprimierte Luft (78,07 % Stickstoff, 20,96 % Sauerstoff, 0,93 % Argon, 0,04 % Kohlendioxid). Der Stickstoff in der Atemluft des Tauchers wird von seinem Gewebe und Blut aufgenommen und bindet sich in der Körperflüssigkeit. Je größer der Druck und je länger seine Einwirkungszeit ist, desto mehr Stickstoff kann sich im Körpergewebe lösen. Beim Wiederauftauchen und dem sich dabei verringernden Umgebungsdruck tritt der Stickstoff wieder aus dem Gewebe aus. Um ohne die Gefahr eines Dekompressionsunfalls (Taucherkrankheit) wieder an die Oberfläche auftauchen zu können, darf die Konzentration des in Blut und Gewebe gebundenen Stickstoffs einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Die Nullzeit ist die Zeitspanne, bis dieser Wert erreicht ist.
Je tiefer man taucht, desto kürzer ist die Nullzeit. Ab einer Tiefe von 50 Metern steht dem Taucher keine Nullzeit mehr zur Verfügung (abhängig von der verwendeten Dekompressionstabelle bzw. dem zugrunde gelegten Gewebemodell); er muss beim Auftauchen Dekompressionsstopps einlegen, die genau geplant werden müssen, damit der Luftvorrat reicht bzw. gegebenenfalls Reservedruckluftflaschen bereitstehen.
Eine Verlängerung der Nullzeit kann man durch die Verwendung von Atemgasgemischen wie Nitrox erreichen.