Orbiana

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Orbiana (Gnaea Seia Herennia Sallustia Barbia Orbiana) war die Ehefrau des römischen Kaisers Severus Alexander (222–235).

Orbiana

Inhaltsverzeichnis

1 Herkunft und Leben
2 Quellen
3 Literatur
4 Weblink

[Bearbeiten] Herkunft und Leben

Über Orbianas Herkunft ist nur bekannt, dass sie aus einer vornehmen, aber offenbar nicht einflussreichen Familie stammte. Ihr Vater hieß Seius Sallustius Macrinus oder möglicherweise Gnaeus Sallustius Macrinus (oder Macrianus). Es ist bisher nicht gelungen, ihn einem der bekannten Senatorengeschlechter zuzuordnen.

Orbianas Heirat mit dem siebzehnjährigen Kaiser Alexander wurde von dessen Mutter Julia Mamaea arrangiert. Mamaea übte damals trotz der Volljährigkeit ihres Sohnes weiterhin faktisch die Macht aus. Die im Jahre 225 geschlossene Ehe blieb kinderlos und hielt nicht lange, denn zwischen Mamaea und Sallustius brach ein Machtkampf aus, den die Kaiserinmutter gewann. Im Jahre 227 erzwang Mamaea die Scheidung. Sallustius versuchte bei der als unzuverlässig bekannten Prätorianergarde Unterstützung zu mobilisieren, um Mamaea auszuschalten und als Schwiegervater selbst die Kontrolle über den unselbständigen Kaiser zu übernehmen. Der Putschversuch scheiterte, Sallustius wurde festgenommen und hingerichtet. Orbiana, die den Titel Augusta trug, wurde nach Afrika verbannt. Dies könnte dafür sprechen, dass sie von dort stammte. Über ihr weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Nach diesem Fehlschlag hat Mamaea nicht gewagt, ihren Sohn erneut zu verheiraten. Offenbar schätzte sie das Risiko als zu hoch ein. Lieber nahm sie in Kauf, dass die Thronfolge ungeregelt blieb und die Dynastie ausstarb.

[Bearbeiten] Quellen

Hauptquelle ist der zeitgenössische Geschichtsschreiber Herodian. Die Historia Augusta stellt mit Berufung auf den athenischen Geschichtsschreiber Dexippus die Vorgänge anders dar; ihr zufolge beabsichtigte Sallustius, Alexander zu ermorden. Herodians Schilderung ist glaubwürdiger und stimmiger, doch bleibt die Frage offen, ob Alexander tatsächlich, wie Herodian erzählt, eigentlich auf der Seite seiner Frau und seines Schwiegervaters stand, aber seiner Mutter nicht zu widersprechen wagte. Herodian entlastet Sallustius und den Kaiser, den er sehr positiv darstellt, und beschuldigt ausschließlich Mamaea, die sich gegenüber ihrer Schwiegertochter und deren Vater anmaßend verhalten habe.