P/O-Wert
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
Unter dem P/O-Wert versteht man in der Botanik das Verhältnis von Pollenanzahl zur Ovarienanzahl (Eizellen). Er gibt guten Aufschluss über Bestäubungs- und Befruchtungsmechanismen, mit denen er sehr oft korelliert ist. Je wahrscheinlicher eine Befruchtung stattfindet, desto weniger Pollen muss pro Ovar gebildet werden.
Pollen ist reich an Proteinen (15-40%) und somit auch an Stickstoff in Form von Aminosäuren. Stickstoff (als Quelle) in Form von Nitrat ist beim Wachstum essentiell, in Boden meist aber Mangelware. Deswegen ist es für Pflanzen bedeutend mit dieser Ressource nicht allzu verschwenderisch umzugehen.
Typische P/O-Werte sind:
- bei kleistogamen Pflanzen: 2,5-54
- obligater (ausschließlich vorkommender) Autogamie (Selbstbestäubung): 18-40
- fakultativer, aber überwiegender Autogamie: 30-400
- fakultative Allogamie: 240-2600
- obligate Allogamie: 2100-200.000
Windbestäubende und Arten bilden meist besonders viele Pollen aus, etwa die Hasel (Corylus avellana) mit einem P/O-Wert von bis zu 2,4 Mio.