Packet Control Unit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Packet Control Unit (PCU) dient zur Implementierung der neuen GPRS-Core-Architektur in das bestehende GSM-Funknetz. Die Einbindung in die GSM-Funktechnik wird erreicht, indem die vom Serving GPRS Support Node (SGSN) kommenden Datenpakete in PCU-Rahmen konvertiert werden, die dasselbe Format haben wie die Rahmen der Transcoder and Rate Adaptation Unit (TRAU) - also 20 ms lange Datenrahmen. Die Transcoder and Rate Adaptation Unit ist für die Kompression der GSM-Sprachdienste von 64 kbit/s auf 13 kbit/s für Vollraten-, auf 12,2 kbit/s für Erweiterte Vollraten- (EFR) oder 5,6 kbit/s für Halbratenübertragung zuständig. Die Sprache wird jeweils in 20 ms lange Sprachpakete zerlegt. In diese TRAU-Rahmen werden von der Packet Control Unit zusätzlich noch funkspezifische Steuerungsdaten zugefügt, damit der paketorientierte Datenverkehr auf der Luftschnittstelle koordiniert und ohne Störungen durchgeführt werden kann.
Die GPRS-Architektur erlaubt der Packet Control Unit an verschiedenen Stellen des Netzes positioniert zu werden. Wo die Packet Control Unit letztlich wirklich in der Architektur positioniert wird, hängt vor allem von der Platzierung der Transcoder and Rate Adaptation Unit innerhalb des leitungsorientierten Teiles des Mobilfunknetzes ab. Die Packet Control Unit sollte diesem Standort angepasst werden, da sie dasselbe Rahmenformat wie die TRAU aufbereiten soll, damit die PCU-Rahmen transparent durch den Base Station Controller geroutet werden können. Üblicherweise wird die Packet Control Unit zwischen Base Station Controller und SGSN aufgestellt.
Die Packet Control Unit hat zwei Kernfunktionen für einen koordinierten Paketdatenverkehr für die Funkübertragung zu erfüllen, die durch die MAC- und durch die RLC-Protokollschicht implementiert sind.