Pedra Formosa
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Merkmal der Castrokultur im Norden Portugals sind die Pedra Formosa. Die „Schönen Steine“ werden wegen ihrer Gravierungen auf der Frontplatte so genannt. Sie ist bedeckt mit dekorativen Elementen und Symbolen. Der enge Zugang ist ähnlich dem sardischer Gigantengräber geformt. Die Monumente sind Verbindungen einer Vorhalle mit einer runden Kammer mit Kraggewölbe (und Feuerspuren) und der eigentlichen Pedra Formosa, die aus einem bedachten Raum aus Steintafeln besteht. Es handelt sich um Monumente, die zumeist am Rand von Siedlungen gefunden werden. Mitunter an der äußeren Mauer, in anderen Fällen, wie bei der Citânia de Sanfins, bei Paços de Ferreira gelegen außerhalb der Mauer. Die West-Ost ausgerichteten Anlagen wurden zunächst als Gräber verstanden (Cardozo 1976). Laut A. Nunes (1993) waren sie jedoch Orte für Übergangs- oder Fruchtbarkeitsriten. Einiges spricht dafür, dass hier Feuer-, und da stets Fließgewässer integriert sind, auch Wasserkulte ausgeübt wurden. Die eingravierten Symbole scheinen zur Fruchtbarkeit und den Änderungen in den Lebensphasen, wichtigen Abschnitte der Entwicklung in prähistorischen Gesellschaften, zu passen.
Bekannt wurden die sämtlich in der Nähe von Braga und Porto gelegenen Monumente:
- Briteiros (von F. Martins Sarmento im 19. Jh. ergraben),
- Sanfins
- Santa Maria de Galegos/Barcelos
- Freixo,
Bemerkenswert ist in diesem Kontext auch die auf Nordportugal konzentrierte Verbreitung von gestempelter Keramik und keltischen Statuen (Krieger von Capeludos) nach Art des Mannes von Hirschlanden oder des Glauberges. Für den Beginn der Fertigung »Lusitanischer Kriegerstatuen« gibt es nur Anhaltspunkte. Der Helm des Kriegers von Sanfins stammt ab dem 5./4. oder dem 3. Jh. v. Chr. Zur Funktion der Kriegerstatuen gibt der Fund einer Basis bei Sanfins, einen wertvollen seltenen Anhaltspunkt. Der Krieger blickte dem sich der Siedlung Nähernden entgegen. Die Position an der Außenmauer erinnert an die Fundlage der Statuen vom Glauberg. Die Tierstatue von Berrŏa auch Porca da Vila genannt, ist eines von mehreren Keilermonumenten in Nordportugal. Sie kommen in Bragança, Torre de Dona Chama und Murça, besonders konzentriert aber am Douro (Duero), im Grenzbereich zu Spanien vor, so dass in jüngster Zeit statt von der Castro auch von der Wildkeiler-Kultur gesprochen wird.
[Bearbeiten] Literatur
- Álvarez Sanchís J. R.: Los Vettones. 1999.
- Nunes A.: Monumentos tipo Pedra Formosa. 1993