Petition of Right
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Petition of Right ist eine Petition, die das Parlament von England 1628 an König Karl I. richtete. Es ist ein wichtiges Dokument in der Verfassungsgeschichte Großbritanniens und der Geschichte der Menschenrechte.
Das Parlament erhob darin Beschwerde gegen den König, der das Parlament und die Magna Carta in vielen Punkten umgangen hatte. Der König hatte versucht, England allein zu regieren und das Parlament in seiner Macht so stark wie möglich einzuschränken.
Das Parlament erhob daher in dieser Schrift an den König Beschwerde wegen Amtsmissbrauchs und stellte Forderungen, die das Gewicht des Parlaments stärken sollten. Im Einzelnen richtete sich die Petition of Right gegen:
- Kriegsanleihen, die der König von seinen Untertanen erpresst hatte
- willkürliche Festnahmen unter Missbrauch des Habeas corpus-Rechts
- Inhaftierungen, die der Magna Carta widersprachen
- willkürliche Verletzungen des Besitzrechtes
- die Einquartierung von Soldaten in die Häuser von Bürgern gegen deren Willen
- das vom König verhängte Kriegsrecht und die willkürlichen Hinrichtungen, die unter diesem stattfanden
Das Parlament erhob folgende allgemeine Forderungen:
- Jede Art von Steuern oder Abgaben muss durch das Parlament genehmigt werden
- Niemand, der sich gegen erzwungene Abgaben wehrt, darf dafür belangt oder erpresst werden
- Die einquartierten Soldaten seien abzuziehen
- Das Kriegsrecht müsse aufgehoben werden
- Kein Bürger darf ohne Verhandlung nach geltendem Recht hingerichtet werden.
Der König brauchte Kredite, die nur das Parlament bewilligen konnte, und willigte deshalb zunächst ein, sich der Klagen anzunehmen. Ein Jahr später löste er jedoch das Parlament auf und regierte absolutistisch.
1640 sah er sich aus Geldmangel gezwungen, wieder ein Parlament einzuberufen, das so genannte kurze Parlament, das kurz darauf vom langen Parlament abgelöst wurde. Zwei Jahre später brach der Englische Bürgerkrieg aus.
Wikisource: Petition of Right (englisch) – Quellentexte |