Philippsessen
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Philippsessen, ursprünglich auch: Philippsmemorie, mit 800jähriger Geschichte eine der ältesten Veranstaltungen seiner Art in Deutschland, alljährlich vom Rat der Stadt Soest mit offiziell geladenen Gästen im historischen Burghof durchgeführt. Das Philippsessen fand bis ins 17. Jahrhundert statt und wurde 1955 offiziell wieder eingeführt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Philippsessen geht ursprünglich auf eine Stiftung zu Gedenken an den 1191 gestorbenen Stadtherrn von Soest, den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg zurück. Es ist das einzige Fest, dass der Rat der Stadt im Jahre 1524, als sich Soest bereits im Niedergang befand, nicht streichen ließ. Der älteste Beleg für das Festessen ist eine Stadtrechnung von 1338, doch dürfte das Essen auf drei Memorien zu Ehren des Stadtherrn, der Soest zu seiner Residenz in Westfalen hatte ausbauen lassen, zurückgehen. Die ursprüngliche Tradition wurde bis in die Zeiten des 30jährigen Krieges gepflegt, konnte dann jedoch wegen der katastrophalen wirtschaftlichen Lage nicht mehr aufrecht erhalten werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Gerhard Köhn: Das Philippsessen des Soester Rates zum Gedächtnis des Kölner Erzbischofs Philipp von Heinsberg bis zum 17. Jahrhundert und seit seiner Wiedereinführung 1955. In: Gerhard Köhn, Soester Stadtgeschichten - Das ist eine Sammlung wahrhaftiger und kurioser Beschreibungen und Begebenheiten aus dem alten Soest. Zu Nutzen und Belustigung wohlmeinend zum jährlichen Philippsessen des Soester Rates verfertigt und erzählt, jetzt endlich zum Druck befördert von Gerhard Köhn. Soest (Selbstverlag) 1985.