Piranhas
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Piranhas | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pygocentrus | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
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Zu den Piranhas [piˈranja] (Pygocentrus) (portugiesisch, aus Tupi) werden im entfernteren Sinne drei südamerikanische Fischarten aus der Familie der Salmler (Characidae) und der Unterfamilie der Sägesalmler (Serrasalminae) zusammengefasst. Es handelt sich um räuberische Fische, die in den tropischen Süßgewässern des südamerikanischen Kontinents vorkommen. Im weiteren Sinne zählt man noch einige weitere Fische dazu, insbesondere die Pirayas (Serrasalmus) und Fische der Gattungen Pristobrycon und Pygopristis. Diese werden aber zur Abgrenzung besser als Pirambebas bezeichnet.
Piranhas sind hochrückige, seitlich stark abgeflachte Schwarmfische mit sehr scharfen Zähnen.
Piranhas besitzen auch ein ausgeprägtes Schwarmverhalten, bei Einzeltieren konnten Panikreaktionen und Stress nachgewiesen werden, während Piranhas in der Gruppe diese Phänomene auch bei der Nähe eines Feindes in einem geringeren Maße zeigen.
Die Lebenserwartung der Piranhas beträgt etwa 15 Jahre. Allerdings können im Aquarium gehaltene Piranhas sogar über 30 Jahre alt werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Jagd
Sie jagen vor allem Fische, greifen aber, besonders bei dichter Besiedlung, auch größere Wirbeltiere an. Besonders blutende und zappelnde Tiere passen in das Beuteschema der Piranhas und locken diese an. In ihrer Heimat übernehmen sie in gewissem Maße die Rolle der "Gesundheitspolizei". Somit erfüllen die Piranhas eine wichtige Funktion zugunsten des ökologischen Gleichgewichtes, weil durch das Vertilgen von Tierkadavern gefährliche Epidemien verhindert werden. Dabei ist das Aggressionsverhalten der Tiere berüchtigt, es ist bei allen drei Arten sehr ausgeprägt. Als natürliche Feinde der Piranhas zählen Amazonasdelfin, Kaimane, große Raubfische, Riesenotter oder, für ein verletztes Tier, eben auch ihre eigenen Artgenossen.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Eine besondere Eigenschaft der Piranhas ist ihre extrem schnelle Wundheilung. Diese ist für die Piranhas besonders vorteilhaft, da sie sich oft gegenseitig verletzen, wenn sie über Beute herfallen. Auch angebissene Schwanz- und Rückenflossen wachsen innerhalb kurzer Zeit wieder vollständig nach. Um einer Verschleppung in einheimische Gewässer vorzubeugen, ist die Haltung des Piranhas in den USA verboten. Im Gegensatz zu den USA wird der Piranha in Südamerika sehr verehrt (s.unten) und liebevoll Carabito oder Caribe genannt, was so viel wie Kannibale bedeutet.
[Bearbeiten] Diverses
Die Gefährlichkeit der Piranhas für den Menschen ist sehr umstritten und keineswegs erwiesen. Die einheimischen Indianer Südamerikas baden bedenkenlos in Gewässern, in denen auch Piranhas vorkommen.
Bei verschiedenen südamerikanischen Ureinwohnern ist der Piranha ein begehrter Speisefisch. Ein Brauch einiger einheimischer Indianerstämme besteht darin, nur die Skelette der Toten zu begraben. Dazu werden die Verstorbenen für kurze Zeit an einem Seil ins Wasser gehängt, um als Aasfutter für die Piranhas zu dienen.
Die meisten Arten der Sägesalmler sind sehr aggressiv. Piranhas ernähren sich grundsätzlich von Fisch und Krustentieren. Im Amazonasgebiet gibt es Trockenphasen, die zur Austrocknung von Bachbetten führen und diese in stehende Gewässer verwandeln. Das Nahrungsangebot und die Wasserqualität nehmen in dieser Phase ab. Somit wird ein Piranha zum Aasfresser, oder sogar zum Kannibalen. Er frisst jetzt auch Fleisch von wechselwarmen Tieren, welches im Regelfall nicht auf dem Speiseplan steht. Gesunde Tiere werden jedoch nicht angegriffen, falls doch können sich diese wehren, oder die Flucht ergreifen. Nur alte und kranke Tiere fallen den Piranhas zum Opfer. Vereinzelt sind schon Menschen angegriffen worden, wobei es meist bei kleineren Bisswunden geblieben ist, was mit der Jagdtaktik von Piranhas zu tun hat. Der Piranha fixiert zuerst die Beute, schießt dann auf sie zu und beißt zu. Anschließend kommt die Rüttelbewegung (wie bei Haien) um das Fleischstück zu lösen. Zum Schluss entfernt er sich von der Beute und schluckt. Wenn man sich dies jetzt mit einem Schwarm von mehr als 100 Fischen vorstellt, sieht man wie effektiv diese Art der Jagd ist. Zudem greifen Piranhas die Beute immer von hinten an, niemals jedoch von vorne. Größere Tiere können sich dagegen wehren und flüchten. Deshalb halten Piranhas gebührenden Abstand zu Menschen und auch zu manchen Tieren. Es wurde auch beobachtet, dass Piranhas kranke Fische den gesunden vorziehen, was ihnen auch den Ruf der Gesundheitspolizei im Amazonas eingebracht hat. Piranhas sind auch sehr resistent gegenüber Krankheiten, so dass sie problemlos kranke Tiere vertilgen können.
[Bearbeiten] Literatur
- Gonella, Hans Faszination Piranha, Bede-verlag, 1995`
- Dr. Wolfgang Schulte Piranhas, Landbuch Verlag, 1995