Polizeirevier Hill Street
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Seriendaten | |
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Deutscher Titel: | Polizeirevier Hill Street |
Originaltitel: | Hill Street Blues |
Produktionsland: | USA |
Produktionsjahr(e): | 1981–1987 |
Länge pro Episode: | ca. 46 Minuten |
Episodenzahl: | 146 |
Originalsprache: | Englisch |
Musik: | Mike Post |
Idee: | Steven Bochco Michael Kozoll |
Genre: | Drama, Krimi |
Erstausstrahlung: | 15. Januar 1981 (USA) |
Erstausstrahlung (D): | Mai 1985 |
Besetzung | |
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Polizeirevier Hill Street (englischer Titel Hill Street Blues) war eine US-amerikanische Polizeiserie der 1980er Jahre.
Die Erstausstrahlung fand 1981 statt; bis 1987 wurden 146 Folgen gedreht (Erstausstrahlung in Deutschland ab 1985). Trotz großen Kritikerlobes und zahlreicher Auszeichnungen, waren die Einschaltquoten nie besonders hoch. Einige innovative Ideen der Serie hatten großen Einfluss auf andere nordamerikanische Fernsehserien wie New York Cops – NYPD Blue und Emergency Room – Die Notaufnahme.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Konzept
Die beiden Autoren Steven Bochco und Michael Kozoll bekamen große künstlerische Freiheit, die sie zu einem Zusammenspiel neu aufkommender Filmkonzepte nutzten:
- Jede Episode bestand aus mehreren untereinander verknüpften Handlungsfäden, die innerhalb der Folge oder manchmal über mehrere Folgen hinweg aufgelöst wurden
- Ein wichtiges Motiv war der Konflikt zwischen Arbeit und Privatleben der einzelnen Akteure. Ebenso stand der Konflikt der Polizeiarbeit zwischen „dem was richtig ist“ und „dem was funktioniert“ im Brennpunkt
- Naheinstellungen, schnelle Handlungswechsel und außerhalb des Bildes gesprochene Dialoge gaben den Filmen einen „dokumentarischen“ Charakter
- behandelt wurden Alltagsfälle und deutlichere Alltagssprache in einem bis dahin ungewohnten Maß wurde benutzt
Viel Spannung entstand durch gegensätzliche Charaktere, z. B.
- der weiße Südstaatler Andrew J. „Cowboy“ Renko und der schwarze Städter Bobby Hill
- Pazifist Lt. Henry Goldblum und der militaristische Leiter der Sondereinheit Lt. Howard Hunter
- der ruhige, souveräne Schreibtisch-Veteran Phil Esterhaus und der nervöse, schmuddlige Undercover-Polizist Mick Belker
- die ruhige, starke und feminine Polizistin Lucy Bates und ihr Macho-Streifenpartner Joe Coffey
- der gelassene und ausgeglichene Revierchef Frank Furillo und die aufgedrehte Strafverteidigerin Joyce Davenport
[Bearbeiten] Hauptdarsteller
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[Bearbeiten] Kritik
„[...] «Hill Street Blues», die erste «moderne» Serie. Die Figuren waren vielschichtig, sie hatten eine Geschichte, eine Erinnerung, ein Privatleben. Die Bildsprache, rauh und verwackelt, hatte etwas Voyeuristisches, und vor allem wurde die Geschichte nicht mehr wie bisher in einer, sondern in mehreren Folgen erzählt. Kritiker verglichen Bochcos verschachtelt-fortlaufende Erzähltechnik mit Charles Dickens’ Romanen. Trotz chronisch schlechten Quoten inspirierte «Hill Street Blues» grosse Produktionen wie «Twin Peaks» oder «Lost».“
[Bearbeiten] Zusatzinformationen
Die Serie wurde großenteils in Los Angeles gedreht, spielt aber eher in einer nördlichen US-Großstadt. Viele Außenaufnahmen wurden in Chicago gemacht und auch das Polizeirevier ist die ehemalige Maxwell Street Police Station in Chicagos West Side, ebenso weist die Lackierung der Polizeiautos auf Chicago hin.
Der Name der Serie leitet sich vom Hill District in Pittsburgh, Philadelphia, ab, mit dem Autor Steven Bochco Erinnerungen an seine Collegezeit verbindet.
Die Titelmelodie der Serie wurde von dem erfolgreichen Fernsehkomponisten Mike Post geschrieben und der Hill Street Blues, aufgenommen mit Larry Carlton, erreichte sogar Platz 10 in den USA und Platz 22 in Großbritannien.
Basierend auf dem Handlungsstrang der Serie wurde 1991 von der Software Firma Krisalis ein Computerspiel gleichen Namens veröffentlicht, in welchem der Spieler sich in der Rolle des Wachleiters der Polizeistation wiederfand. Zu den, zu erfüllenden Aufgaben gehörten die Planung der Streifengänge der einzelnen Polizisten im Einzugsbereich der Wache und damit einer Eindämmung der Verbrechensrate. Stattfindende Verbrechen mussten umgehend gemeldet, der Täter dingfest gemacht und anschließend vor Gericht gebracht werden. Blieben kleinere Delikte, wie z.B. Taschendiebstahl ungeahndet, so eskalierte die Situation im entsprechenden Bereich schnell, bis hin zu Morden am helllichten Tag und auf offender Straße.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Krogerus, Mikael: Der Serientäter, aufgerufen am 16. Februar 2007