Polling (Informatik)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Polling bezeichnet in der Informatik die Methode, den Status von bestimmter Hard- oder Software mittels zyklischem Abfragen zu ermitteln. Hardware, die abgefragt wird, sind häufig Ports elektrischer Schaltungen, Schnittstellen oder externe Geräte. Software, die häufig abgefragt wird, sind File Lock-Zustände auf anderen Rechnern oder Semaphoren.
Eine Form des Polling ist das aktive Warten, auch Spinning genannt. Eine andere Form ist die Abfrage jeweils einmal in einem Abtastzyklus, oder die Abfrage jeweils nach einer anderen Aktivität.
Zu Polling gibt es folgende Alternativen, deren Einsatzmöglichkeiten jeweils von den Hard- und Softwaregegebenheiten abhängen:
- Interruptsteuerung, insbesondere bei Hardwareanschaltungen.
- Ereignissteuerung (Events), zum Beispiel in Java gebräulich, um Benutzerinteraktionen zu verarbeiten,
- Schicken von Signalen, das ist ein anderer Ausdruck entweder für Interruptsteuerung oder Ereignissteuerung.
- Einsatz eines Schedulers eines Echtzeitbetriebssystemes, insbesondere für Semaphorenabfrage (Monitor) oder für die Prozesssynchronisation mit wait/notify.
Polling ist unter folgenden Bedingungen sinnvoll:
- Es existieren keine weiteren Verbindungen zum Partner außer der Möglichkeit der Abfrage. Das ist bei lose gekoppelten Systemen der Fall, beispielsweise bei einem Abfragen, ob ein File auf einem Filesystem (gegebenenfalls entfernter Server) existiert oder freigegeben ist, der von einem anderen Programm bereitgestellt wird oder gelockt ist.
- Es handelt sich um eine sehr schnelle Abfrage beispielsweise einer Hardwareanschaltung, die binnen Mikrosekunden den gewünschten Zustand einnimmt.
- Es liegt sowieso eine zyklische Aktivität vor, in der das Polling stattfinden kann. Andere Lösungen wären zu aufwändig. Das ist beispielsweise bei zyklischen Regelungen der Fall.
