Projekt Blinkenlights
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Blinkenlights ist ein Ausdruck des internationalen Hackerjargons (Blinkenlights) und bezeichnet diagnostische Lampen an den Frontseiten von Computern. Der Ausdruck entstammt pseudo-deutschen humorigen Warnschildern, die in den 1970er Jahren gerne in amerikanischen Rechenzentren aufgehängt wurden.
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[Bearbeiten] Projekt Blinkenlights
Im Jahre 2001 wurde der Name Blinkenlights als Titel für eine Lichtinstallation im Haus des Lehrers am Alexanderplatz in Berlin gewählt. Sie fand zum 20. Jahrestag der Gründung des Chaos Computer Club am 12. September 2001 statt und wurde von Mitgliedern des Clubs erdacht und realisiert.
Hinter den Fenstern der oberen acht Etagen des Gebäudes wurden Baustrahler auf selbstgebauten Holzständern installiert. Die Baustrahler wurden über je ein Relais von einem zentralen Computer ein- und ausgeschaltet. Damit fungierten die insgesamt 144 Lampen als riesiger Bildschirm (acht Etagen mit je 18 Fenstern). Um die Fenster wie große Pixel wirken zu lassen, wurden sie von innen mit Wandfarbe angestrichen.
Mit der Software BlinkenPaint konnte jedermann selbst Animationen am eigenen Computer erstellen und sie per E-Mail einsenden. Die Einsendungen wurden der Playlist hinzugefügt und ergänzten sich zu einem abwechslungsreichen Programm, das die ganze Nacht über lief.
Mit Hilfe eines Mobiltelefons konnte man außerdem – alleine oder zu zweit – das Computerspiel Pong spielen. Persönliche Liebesbotschaften – die so genannten Blinkenlights Loveletters – konnten nach Einsendung per Telefon abgerufen werden.
Die Betriebssoftware von Projekt Blinkenlights ist unter der GPL veröffentlicht und wird für zahlreiche Nachbauten eingesetzt.
Die Installation wurde am 23. Februar 2002 nach über fünf Monaten Laufzeit im Rahmen einer großen Abschlussparty abgeschaltet.
[Bearbeiten] Arcade
Im Oktober 2002 wurde während der Nuit Blanche in Paris eine neue Variante namens Arcade installiert. Diese neue Variante, welche im Tour de Lois der Bibliothèque nationale de France installiert war, konnte bis zu acht Graustufen darstellen. Neben dem von Blinkenlights bekannten Pong war es möglich die Computerspiele-Klassiker Pac-Man, Breakout und Tetris mit dem Telefon zu spielen.
Mit 520 bespielten Fenstern (20 Etagen mit je 26 Fenstern) und einer 3.370 m² großen Gesamtleuchtfläche war Arcade eine der größten interaktiven Lichtinstallationen aller Zeiten.
[Bearbeiten] Blinkenlights Reloaded
Während des 20. Chaos Communication Congress wurde Blinkenlights im Haus des Lehrers unter dem Namen Blinkenlights Reloaded noch einmal für zwei Wochen betrieben. Hier kam die gleiche Graustufentechnik wie in Paris zum Einsatz.
[Bearbeiten] Blinken-lite
Am 2. und 3. Oktober 2004 wurde in einem neunstündigen Hack das Haus des Lehrers noch einmal mit einer einfachen Blinkenlights-Installation beleuchtet, nämlich mit einem pulsierenden Herz. Unter anderem bestand der Grund für dieses Unternehmen wohl darin, dass am Samstagabend auf dem Alexanderplatz ein Teil der 150. Folge der erfolgreichen Fernsehshow Wetten dass..? ausgestrahlt wurde.
[Bearbeiten] BlinkenArea
Die Blinkenlightsinstallationen haben viele Menschen animiert, Nachbau- und Folgeprojekte zu starten. So sind einige Blinkenlights-und Arcade-Nachbauten, Eigenentwicklungen sowie zahlreiche Softwareprojekte entstanden. Diese Projekte sind unter http://www.blinkenarea.org/ zu finden.