Prolaktin
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Prolaktin (PRL) (auch laktrotropes Hormon (LTH) oder Laktotropin) ist ein Hormon, das im Hypophysenvorderlappen gebildet wird und vor allem für das Wachstum der Brustdrüse und die Milchsekretion (Laktation) verantwortlich ist.
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[Bearbeiten] Struktur
Das Hormon besteht aus 198 (199) Aminosäuren mit einer Molekülmasse von rund 24.000 Dalton. Die räumliche Struktur des Polypeptids wird durch drei Disulfidbrücken bestimmt. Es besteht eine strukturelle Ähnlichkeit zu Somatotropin.
Der Locus der prolaktin-codierenden DNA-Sequenz befindet sich auf dem Chromosom 6.
[Bearbeiten] Funktion
Es stimuliert das Wachstum der Brustdrüse und führt zur Milchproduktion (Laktation) bei Säugetieren. Prolaktin unterdrückt auch den Follikelsprung (Eisprung). Beim Menschen ist diese keinesfalls verlässliche schwangerschaftsverhütende Wirkung abhängig von Dauer und Häufigkeit des Stillens.
Prolaktin löst bei Tierarten, die nicht ihre Jungen säugen, Brutpflegeverhalten aus, und zwar sowohl bei Weibchen als auch bei Männchen, wenn sie an der Brutpflege beteiligt sind. Auch beim Menschen ist ein Anstieg des Prolaktin-Spiegels beim Mann kurz vor der Geburt festzustellen, allerdings deutlich niedriger als bei den Müttern.
siehe auch: Handlungsbereitschaft
[Bearbeiten] Produktion
Die Ausschüttung von Prolaktin wird durch Botenstoffe aus dem Hypothalamus geregelt und erfolgt in einem zirkadianen d. h. Tag-Nacht-Rhythmus. Das Prolaktin-Releasing-Hormon (PRH) fördert die Ausschüttung, Prolaktin-Releasing-Inhibiting-Hormon (PRIH) und Dopamin hemmt sie. Frühmorgens sinkt der Prolaktinwert ab, nachts steigt er an.
[Bearbeiten] Überproduktion
Ein erhöhter Wert von Prolaktin führt häufig zum Ausbleiben des Eisprunges und Ausbleiben des Zyklus bei der Frau.
- Der Prolaktinwert soll bestimmt werden
- zur Abklärung von Zyklusstörungen bei der Frau.
- bei einsetzendem Milchfluss bei der Frau unabhängig vom Stillen, immer bei Milchfluss aus der männlichen Brust.
- immer vor der Operation eines Tumors der Hypophyse, um ein Prolaktinom auszuschließen. Prolaktinome werden meist medikamentös und nicht operativ behandelt. Große Hypophysentumore (Makroadenome) werden oft durch die Nase operiert oder mit dem Gamma Knife behandelt.
- Ein erhöhter Prolaktinwert deutet auf verschiedene Störungen und Krankheiten hin. Man bezeichnet ihn als Hyperprolaktinämie
- Normalwert: 2-25 ng/ml
- Graubereich: 25-200 ng/ml
- Ein Prolaktinwert im Graubereich (25-200 ng/ml) wird festgestellt während der Stillphase, bei Schilddrüsenunterfunktion, bei der Einnahme unterschiedlicher Medikamente (insbesondere Psychopharmaka wie Neuroleptika und Drogen wie Cannabis), bei neurogenen (z. B. sicher erhöht nach epileptischen Anfällen) und psychiatrischen Störungen, Reizung von Thoraxnerven, z. B. bei Herpes zoster, Endometriose, akuten und chronischen physischen und psychischen Stresssituationen, in der Schwangerschaft, nach einem Orgasmus, nach intensiven Manipulationen der Brust, nach eiweißreicher Nahrung und bei hohem Bierkonsum.
- eindeutig pathologisch: > 200 ng/ml
- bei einem Wert, der 200 ng/ml übersteigt, ist vom Vorliegen eines Tumors der Hypophyse (Prolaktinom) auszugehen. Ein Prolaktinom kann zu sekundärem Hypogonadismus führen (hohe Prolaktinspiegel stören die pulsatile Sekretion der Geschlechtshormone LH und FSH).
Im Rahmen der Brustkrebsbehandlung ist ein niedriger Prolaktinspiegel wünschenswert, da Prolaktin das Tumorwachstum fördern kann.
[Bearbeiten] Weblinks
- Prolaktin in Entrez Gene
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