Ranakpur
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Die Tempelanlagen von Ranakpur im indischen Bundesstaat Rajasthan bilden einen der größten und schönsten sakralen Komplexe Indiens.
[Bearbeiten] Lage
Ranakpur besteht aus wenig mehr als einigen Tempeln und einer Handvoll Nebengebäude, darunter eine Unterkunft für Pilger.
Etwa 60 km nördlich von Udaipur und in der Nähe der Kleinstadt Sadri in einem Tal des Aravalligebirges gelegen, befindet sich Ranakpur noch abseits der touristisch erschlossenen Pfade.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Tempel sind Heiligtümer der Jainas, einer religiösen Gruppe, die einige Gemeinsamkeiten mit Hindus und Buddhisten aufweist.
Der Haupttempel, Chaumukha (Tempel der vier Seiten/Gesichter), ist Adinath geweiht und wurde 1439 erbaut. Das aus weißem Marmor errichtete Bauwerk mit 1444 Säulen und 29 hallenartigen Räumen, die allesamt unterschiedlich gestaltet sind, ist ein Beispiel höchster handwerklicher Kunst. Es bedeckt eine Fläche von etwa 60 x 62 Metern. Der Tempel ist sehr gut erhalten und wird noch zu rituellen Handlungen genutzt.
Innerhalb des Komplexes gibt es noch einige kleinere Anlagen im näheren Umkreis, so beispielsweise einen Neminath und Parasnath geweihten Tempel und einen Sonnentempel.
Die Tempel sind insgesamt so konzeptioniert, dass möglichst viel Licht in die Innenräume gelangt. Dies soll den Gläubigen helfen, die Erleuchtung und Klarheit des eigenen Bewusstseins zu finden. Die kostspielige, reichhaltige Ornamentik beruht vor allem auf dem Umstand, dass die Anhänger des Jainismus in ihrem Streben nach asketischer Lebensweise einen Großteil ihres Einkommens neben sozialen Zwecken auch in die Ausgestaltung ihrer Tempel investieren.
[Bearbeiten] Literatur
Thomas Dix / Lothar Clermont: Rajasthan ISBN 3-8003-1594-7